"Demokratie ist nicht einfach da": Angela Merkel am Tag der Deutschen Einheit beim zentralen Festakt in Halle (Saale).Bild: dpa POOL / Jan Woitas
Deutschland
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat 31 Jahre nach der
deutschen Vereinigung zum andauernden Einsatz für die Demokratie
aufgerufen. "Demokratie ist nicht einfach da. Sondern wir müssen
immer wieder für sie miteinander arbeiten, jeden Tag", sagte die
CDU-Politikerin beim Festakt zum 31. Tag der Deutschen Einheit am
Sonntag in Halle an der Saale. Manchmal, so fürchte sie, werde mit
den demokratischen Errungenschaften etwas zu leichtfertig umgegangen.
In dieser Zeit seien zusehends Angriffe auf so hohe Güter wie die
Pressefreiheit zu sehen. Zu erleben sei eine Öffentlichkeit, in der
mit Lügen und Desinformation Ressentiments und Hass geschürt würden.
"Da wird die Demokratie angegriffen", sagte Merkel. Daher stehe nicht
weniger als der gesellschaftliche Zusammenhalt auf dem Prüfstand.
Verbale Verrohung müsse von allen zurückgewiesen werden, so die Kanzlerin
Die Kanzlerin verwies auch auf Angriffe auf Menschen, die sich für
das Gemeinwohl einsetzten wie Feuerwehrleute und Kommunalpolitiker.
"Die verbale Verrohung und Radikalisierung, die da zu erleben sind,
dürfen nicht nur von denen beantwortet werden, die ihr zum Opfer
fallen, sondern müssen von allen zurückgewiesen werden." Denn allzu
schnell mündeten verbale Attacken in Gewalt.
Merkel erinnerte an den mutigen Einsatz vieler Menschen in der DDR
bei der friedlichen Revolution 1989/90. Man dürfe nie vergessen, dass
es auch anders hätte ausgehen können. Sie würdigte zudem die
Demokratiebewegungen in Osteuropa und die Unterstützung der
westlichen Partner auf dem Weg zur deutschen Vereinigung.
(andi/dpa)