Wer fliegen will, braucht Red Bull. Das behauptet der Hersteller des gleichnamigen Energy Drinks schon seit Jahren und hat folgerichtig einen riesen PR-Apperat rund um sein Produkt aufgebaut. Es geht darin vor allem um Extrem-Sportarten. Die Zielgruppe ist jung und möchte, na ja, eben fliegen. Mit dem Fallschirm, dem Snowboard, dem Skateboard usw. Was das Ganze mit einem zuckrigen Getränk zu tun haben soll, bleibt fraglich. Andere Marken machen das erfolgreiche Marketing mittlerweile dennoch nach. Monster, Rockstar und wie sie alle heißen.
Die SPD will diesen Getränkeherstellern jetzt offenbar Einhalt gebieten. Wie bei Zigaretten oder Alkohol verlangt die Partei, den Verkauf von Energydrinks an Kinder und Jugendliche zu verbieten. Das forderte Ursula Schulte, Sprecherin der Bundestagsfraktion für den gesundheitlichen Verbraucherschutz.
Ein zu hoher Konsum der extrem koffeinhaltigen und aufputschenden Getränke könne insbesondere bei Kindern "fatale" Nebenwirkungen haben.
Schulte verwies auf Großbritannien, wo einige Handelsketten bereits den Verkauf von Energydrinks an Jugendliche unter 16 Jahren gestoppt hätten, darunter auch die deutschen Discounter Aldi und Lidl.
Die Abgeordnete forderte Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) auf, "mit der Industrie darüber zu verhandeln". Zugleich müsse Klöckner in ihrem Haushalt Mittel bereitstellen, um die Gesundheitsgefahren von Energydrinks per Studie genauer unter die Lupe zu nehmen.
Energydrinks sind koffeinhaltige Erfrischungsgetränke. Eine Viertelliterdose enthält 80 Milligramm Koffein, so viel wie eine Tasse Kaffee. Aus Sicht von Experten bestehen gesundheitliche Risiken vor allem dann, wenn Energydrinks in großen Mengen getrunken werden. Dann kann es unter anderem zu Nervosität, Übelkeit, Kopfschmerzen, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen sowie erhöhtem Blutdruck bis hin zum Kreislaufkollaps kommen.
(mbi/afp)