Ein winziges Virus hat die Welt auf den Kopf gestellt. Extreme Maßnahmen waren vonnöten, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Doch die Meinungen darüber, wie die Menschen mit dem Virus umgehen sollen, gingen auseinander – auch in Deutschland.
Die Coronapolitik der Bundesregierung erhielt viel Kritik – und tut es noch. Ein Politiker wird seither regelrecht mit Hass überschüttet: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Seit langem ist er Ziel von Hass-Kommentaren, die sich vor allem gegen seine Corona-Politik richten. Es geht so weit, dass er regelmäßig Gewalt- und Mordandrohungen erhält – doch die richten sich nicht nur gegen ihn.
Lauterbach ist besorgt um die Sicherheit seiner Familie. "Ich selbst werde immer noch bedroht, und auch für meine Kinder bekomme ich erschütternde Morddrohungen", sagt er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Lauterbach hat vier erwachsene Kinder und eine Tochter im Teenageralter.
Insgesamt hat sich das Leben des SPD-Politikers seit Corona verändern. Aufgrund der Morddrohungen gegen seine Person muss er seinen Alltag "anpassen".
"Mein Auto muss ich in einem Vorort parken. Ohne Personenschutz kann ich abends leider nicht vor die Tür gehen", sagt der SPD-Politiker. Lauterbach wohnt in der Kölner Innenstadt. Dort kann er sich im Dunkeln ohne Bodyguards nicht mehr frei bewegen – weder für einen Spaziergang noch zum Abendessen in einem Restaurant.
In diesem Kontext wurde erst im April bekannt, dass die Polizei eine Gruppe von Querdenker:innen zerschlagen konnte: Rechtsextreme aus der Querdenker:innen-Szene haben nach Angaben des Landeskriminalamts in Mainz und der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz geplant, den 59-Jährigen zu entführen und durch Anschläge das demokratische System in Deutschland zu stürzen.
(Mit Material von dpa)