Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).Bild: Sebastian Willnow/dpa
Deutschland
Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)
geplante Reform der Notfallversorgung nimmt offenbar Gestalt an. Nachdem Spahn bereits Mitte Dezember 2018
Grundzüge vorgestellt hatte, liege nun ein Gesetzentwurf vor.
- "Derzeit sind die Notaufnahmen der Krankenhäuser zu häufig überlaufen, weil unter den Patienten auch solche sind, denen andernorts besser geholfen werden könnte", begründete Spahn die Notwendigkeit der Reform.
- Dadurch seien die Wartezeiten für Patienten, die dringend auf die Hilfe in der Notfallambulanz angewiesen seien, "oft zu lang". Es handele sich um eine "Reform, die an der Wurzel ansetzt", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
- Die Reform erfordere möglicherweise sogar eine Änderung des Grundgesetzes.
Dem Gesetzentwurf zufolge sollen nach Funke-Angaben die Nummer 112 für den Rettungsdienst und die Nummer 116 117, unter der die Terminservicestellen der niedergelassenen Ärzte zu erreichen sind, faktisch zusammengeschaltet werden. Dort sollen Patienten demnach eine erste Einschätzung bekommen, ob ihnen in einer Klinik oder bei einem ambulanten Arzt am besten geholfen werden kann. Der Gesetzentwurf spreche von der "zentralen Lotsenfunktion" der Notfallleitstellen, hieß es.
Wenn Patienten in Krankenhäuser gingen, solle es bundesweit
"Integrierte Notfallzentren" (INZ) geben, die von den Kliniken und
den Kassenärztlichen Vereinigungen gemeinsam betrieben würden.
Patienten sollten dort entweder sofort in die Notaufnahme geschickt
oder ambulant weiterbehandelt werden.
Die Notfallzentren sollten dem
Gesetzentwurf zufolge "jederzeit zugänglich" und "räumlich derart in
ein Krankenhaus eingebunden" sein, dass sie von den Patienten "als
erste Anlaufstelle im Notfall wahrgenommen werden".
(pb/dpa)
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