Mit 800 Beamten hat die Bundespolizei am Montagabend und am frühen Dienstagmorgen einem Medienbericht zufolge in mehr als einem dutzend Orten in Nord- und Mitteldeutschland Wohnungen und Büros durchsucht.
Die Durchsuchungen stehen laut "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR im Zusammenhang mit dem Verdacht, acht Verdächtige sollen mehrere hundert Moldauer mit gefälschten rumänischen Pässen nach Deutschland geschleust und sie dort im Sicherheitsgewerbe illegal beschäftigt haben.
Seit vergangenem Sommer hatten Bundespolizei und Zoll demnach gemeinsam gegen besagtes Netzwerk ermittelt, zu dem auch eine aus Österreich stammende Familie gehören soll. Diese betreibe eine Sicherheitsfirma, in der die geschleusten Moldauer beschäftigt gewesen seien und die sie an verschiedene Auftraggeber verliehen hätten. Seit vergangenem Oktober habe die Staatsanwaltschaft Lüneburg in dem Fall ermittelt.
Besonders von den Durchsuchungen in Arendsee in Sachsen-Anhalt erhoffen sich die Ermittler neue Erkenntnisse, heißt es in dem Bericht weiter. Dort wohne und arbeite die Buchhalterin der Sicherheitsfirma, in der die geschleusten Migranten arbeiteten. Die Buchhalterin sei zugleich Vorsteherin der selbsternannten "Samtgemeinde Alte Marck" - einer Gemeinschaft, die im Altmarkkreis Salzwedel und im Landkreis Stendal residiere und die Bundesrepublik Deutschland als "Scheinstaat" ablehne.
Die Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern stufen 18.000 Menschen als Anhänger der sogenannten Reichsbürgerbewegung ein. Etwa 950 davon werden von den Behörden als rechtsextrem eingeschätzt.
(pb/afp/dpa)