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49-Euro-Ticket: Grünen-Politikerin Nyke Slawik macht klare Ansage

09.02.2023, Berlin: Nyke Slawik (Bündnis 90/Die Grünen) spricht bei der Plenarsitzung im Deutschen Bundestag. Hauptthema der 85. Sitzung der 20. Legislaturperiode ist die geplante Finanzierung des 49- ...
Für Grünen-Politikerin Nyke Slawik darf das 49-Euro-Ticket nur der Anfang sein.Bild: dpa / Bernd von Jutrczenka
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49-Euro-Ticket: Grünen-Politikerin Nyke Slawik macht klare Ansage

16.03.2023, 18:18
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Das Deutschlandticket ist auf dem Weg: Der Bundestag beschließt das Gesetz zur Einführung des 49-Euro-Tickets. Ab Mai soll damit der öffentliche Nahverkehr in ganz Deutschland genutzt werden können. Am 31. März muss noch der Bundesrat zustimmen – das gilt aber als sicher.

Grünen-Politikerin Nyke Slawik zufolge ist das ein großer Erfolg. Denn das 49-Euro-Ticket entlaste die Menschen. "Die Tarif- und Verbundgrenzen fallen weg. Das macht den ÖPNV für viele Menschen attraktiv", schreibt sie auf Twitter.

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Zudem weist Slawik darauf hin, dass das Ticket für einige Menschen zu noch günstigeren Optionen verfügbar sei: "Als Jobticket, als Sozialticket, als Semesterticket." Da haben die Länder aktuell verschiedene, eigene Lösungen entwickelt. So toll dies auch alles sei – laut Slawik dürfe man sich aber jetzt nicht auf der Errungenschaft des Tickets ausruhen. Es gebe noch einige Baustellen im öffentlichen Personennahverkehr anzupacken.

Die "Revolution im ÖPNV" müsse jetzt wietergehen

Zwar werde das 49-Euro-Ticket als "Revolution im ÖPNV" bezeichnet, aber laut Slawik dauern die meisten Revolutionen länger als wenige Wochen oder Monate. In ihrem Thread listet sie einige Arbeitsaufträge auf, die es noch anzupacken gilt:

  • Flickenteppich bei Sozial-, Semester- und Jugendtickets beenden, deutschlandweite Lösungen finden
  • Einheitliche Beförderungsbedingungen
  • Ticket für alle zugänglich machen, statt Schufa-Auskunft bei monatlich kündbarem Ticket verlangen
  • Weiterer Ausbau des ÖPNV

Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) ist vom Ticket begeistert. Für ihn sei es die "größte ÖPNV-Reform in der Geschichte Deutschlands."

16.03.2023, Berlin: Volker Wissing (FDP), Bundesverkehrsminister, spricht bei der Sitzung des Bundestags w
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) lobt das Deutschlandticket. Bild: dpa / Wolfgang Kumm

Wissing bejubelt das 49-Euro-Ticket

Der Bund unterstütze die Länder beim öffentlichen Personennahverkehr mit Mitteln "auf Rekordniveau", meint er auf Twitter. Weiter hebt Wissing hervor: "Wir setzen Maßstäbe, die international Beachtung finden." Die deutsche Regelung sei ein Modell für ganz Europa.

Auch der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Stefan Gelbhaar, nennt das 49-Euro-Ticket ein "verkehrshistorisches Projekt". Bus und Bahn seien damit nicht nur günstiger, sondern auch einfacher zu nutzen.

Gelbhaar mahnt aber wie seine Parteikollegin Slawik, die Arbeit von Bund und Ländern "mit und am Ticket" sei nicht beendet. Das Potenzial von Bus und Bahn müsse ausgeschöpft, weitere Verkehrsmittel müssten einbezogen werden – vom Fahrrad bis zum Carsharing.

Der Präsident des Deutschen Landkreistags, Reinhard Sager, kritisiert in den Funke-Zeitungen, das Deutschlandticket gehe "die Kernprobleme eines zukunftsfähigen und attraktiven ÖPNV gar nicht erst an". Niedrige Tarife allein könnten ein unzureichendes Angebot nicht ersetzen. Sager fordert eine Zusage des Bundes und der Länder zur Nachschusspflicht für den Fall, dass die Kosten über die veranschlagten drei Milliarden Euro hinausgehen.

Für das Gesetz stimmten im Bundestag die Ampel-Fraktionen. Union und AfD votierten mit Nein, die Linksfraktion enthielt sich. Der Bundesrat hatte Anfang März mehrere Änderungswünsche an dem Gesetzentwurf beschlossen. Diese wurden von der Bundesregierung aber größtenteils zurückgewiesen.

(Mit Material von afp)

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