Was ist in Haldensleben passiert? In der Kleinstadt in Sachsen-Anhalt ist es am Dienstag zu zwei rätselhaften Todesfällen gekommen. Zur Stunde war gut ein Dutzend Rettungskräfte im Einsatz.
Ein Augenzeuge berichtete, dass er den Mann mit dem Kopf auf dem Beifahrersitz habe liegen sehen. Die Lage vor Ort blieb beunruhigend: Ebenfalls am Dienstag wurde auf dem Gelände des Versandzentrums ein Mann schwer verletzt aufgefunden worden. Grund sollen gesundheitliche Probleme gewesen sein.
Was ist in Haldensleben geschehen? Für einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen gibt es der Polizei zufolge bislang keine Anhaltspunkte. Es gebe auch keine Hinweise auf Fremdeinwirkung.
Die Feuerwehr war am Dienstagabend mit rund 120 Einsatzkräften vor Ort und prüfte, ob es "toxische Substanzen" gebe. Medien hatten zuvor spekuliert, ob giftige Gase ausgetreten sein könnten. Der Transporter wurde noch in der Nacht auf giftige Schadstoffe untersucht. Ein Ergebnis lag bis zum frühen Mittwochmorgen noch nicht vor.
Noch tief in der Nacht waren Rettungskräfte vor Ort. Ein Sprecher des Paketdienstes Hermes wollte sich am Abend zunächst nicht zu den Vorfällen äußern. "Wir wollen nicht spekulieren", sagte er. Das Unternehmen wolle zunächst die Untersuchungsergebnisse der Polizei abwarten. Nach seinen Angaben beschäftigt Hermes am Werk Haldensleben mehr als 3000 Mitarbeiter.
Der Betrieb im Versandzentrum wurde vorübergehend eingestellt. Das Gelände sei für die Ermittler abgesperrt, sagte der Hermes-Sprecher. Er ging davon aus, dass es zu Verzögerungen in der Abwicklung kommen werde, sollte der vorläufige Betriebsstopp nicht binnen kurzer Zeit aufgehoben werden. Üblicherweise ist in der Logistik in der Nachtschicht Hochbetrieb, sagte er.
Dem Polizeisprecher zufolge sind keine Mitarbeiter des Paketdienstes mehr am Versandzentrum. "Wir mussten jetzt alle umgehend das Gelände verlassen", sagte eine Mitarbeiterin am Abend. Tags zuvor habe sie den Kollegen, der später tot in dem Transporter gefunden wurde, noch Pakete austeilen sehen.
Auf den Parkplatz vor dem Versandzentrum fuhren in der Nacht auch hin und wieder Lkw. Mitarbeiter kamen in ihren Autos womöglich zur Frühschicht gefahren, kehrten aber wenige Minuten später wieder um und fuhren weg.
(pb/dpa)