Politik
Deutschland

Neun-Euro-Monatsticket könnte im Juni kommen – und soll bundesweit gelten

Streik der Lokführer am 06.11.2014 am Hauptbahnhof in München Fahrkartenschalter im Hauptbahnhof München Foto: Revierfoto
Entlastung für Öffi-Nutzer: Bald gibt es das Neun-Euro-Monatsticket.Bild: Revierfoto / Revierfoto
Deutschland

Neun-Euro-Monatsticket könnte im Juni kommen – und soll bundesweit gelten

11.04.2022, 17:02
Mehr «Politik»

Diese Nachricht dürfte viele Öffi-Nutzer freuen: Das Neun-Euro-Monatsticket für den öffentlichen Nahverkehr soll voraussichtlich am 1. Juni starten. Bundesweit soll das Ticket drei Monate lang gültig sein. "Das wird zeitnah eine Entlastung für Haushalte darstellen und ist ein Impuls für klimafreundliche Mobilität", sagte die Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Nyke Slawik (Grüne) am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) über die Pläne berichtet.

Regional beschränkt soll das Ticket nicht sein

Eine nur regional beschränkte Gültigkeit wurde demnach im Ausschuss als unpraktikabel verworfen. "Das Neun-Euro-Ticket muss bundesweit gültig sein", sagte der SPD-Verkehrsexperte im Bundestag, Martin Kröber, den RND-Zeitungen. "Sonst benachteiligt es jene Pendlerinnen und Pendler, die über die Grenzen von Bundesländern und Tarifverbünden unterwegs sind."

"Ich freue mich, dass das Neun-Euro-Ticket ab 1. Juni für drei Monate gelten und voraussichtlich bundesweit gültig sein soll", sagte auch Slawik. Sie forderte das Bundesverkehrsministerium auf, die erforderliche Gesetzesänderung "nun sehr zügig ins parlamentarische Verfahren geben, damit der Zeitrahmen eingehalten wird".

"Auch Kund*innen mit Bestandsabonnements, Monatstickets und Studierende, die ein Semesterticket beziehen, müssen von der Vergünstigung und der bundesweiten Gültigkeit der Tickets drei Monate lang profitieren"
Nyke Slawik (Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses)

Auch Bestandskunden sollen von der Vergünstigung profitieren

"Natürlich muss das Ticket auch für Bestandskund*innen gelten; ansonsten müssten Verkehrsunternehmen wohl mit zahlreichen Abo-Kündigungen rechnen", sagte die Grünen-Politikerin weiter. Das wolle die Koalition vermeiden. "Auch Kund*innen mit Bestandsabonnements, Monatstickets und Studierende, die ein Semesterticket beziehen, müssen von der Vergünstigung und der bundesweiten Gültigkeit der Tickets drei Monate lang profitieren", stellte Slawik klar.

"So wird die Maßnahme gerecht umgesetzt – klimafreundlich und sozial", sagte die Ausschussvorsitzende. Sie sieht das Angebot nach eigenen Angaben als Vorstufe für dauerhafte Entlastungen: "Wir müssen dieses Experiment gut begleiten und im Anschluss Wege finden, auch nach Ablauf der drei Monate deutschlandweit gültige und bezahlbare ÖPNV-Tickets zur Verfügung zu stellen."

Nyke Slawik, Gruene, spricht im Bundestag. 18.03.2022.
Die Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Nyke SlawikBild: PHOTOTHEK / Thomas Koehler

Die Kosten von geschätzt 2,5 Milliarden Euro für die dreimonatige Vergünstigung will der Bund übernehmen. Kröber wies darauf hin, wegen des nötigen Gesetzgebungsprozesses sei der 1. Juni der frühestmögliche Zeitpunkt für die Einführung. Am 18. oder 19. Mai soll der Bundestag laut dem RND-Bericht über den dafür noch zu erarbeitenden Gesetzentwurf abstimmen, am 20. Mai der Bundesrat. Das Neun-Euro-Ticket würde damit auch für die Ferienmonate Juli und August gelten.

Die Differenz wird erstattet

Für Zeitkarten-Abonnentinnen und Abonnenten ist dem Bericht zufolge vorgesehen, ihnen eine Gutschrift oder eine Erstattung für die Differenz zwischen ihrem Abopreis und dem Neun-Euro-Ticket zur Verfügung zu stellen. Details sind hierfür aber offensichtlich noch offen.

Die Tickets sollen dem Bericht zufolge online, über die Navigator App der Deutschen Bahn und am Schalter erhältlich sein. Auf den Verkauf an Automaten solle wegen der dafür notwendigen aufwendigen Umstellung der Geräte verzichtet werden.

(ast / afp)

USA: Donald Trump schafft sich mit loyalen Anhängern ein wahres (Grusel-)Kabinett

Loyalität an erster Stelle: Der frisch gewählte US-Präsident Donald Trump setzt bei der Besetzung seines Führungsteams auf treue Weggefährt:innen. Elon Musk soll sich um die Kürzung der Regierungsausgaben kümmern, und ein Fox-Moderator wird als Verteidigungsminister handeln. Auch die Posten für das Justizministerium und das Außenministerium sind bereits vergeben.

Zur Story