Trump-Behörde ICE klaut bei "Halo" – und zeigt Migranten als parasitäre Aliens
Für viele Videospielfans der frühen 2000er sind die Spiele der "Halo"-Reihe grandiose Ego-Shooter. Für Donald Trumps Abschiebebehörde ICE ist die Marke ein Lockmittel. Weil die "Halo"-Ästhetik noch immer viele Menschen anspricht und bei einigen Erinnerungen an schöne Gamingstunden weckt, setzt das US-Heimatschutzministerium beim Werben um Rekrut:innen jetzt auf diese Karte.
Die Behörde hat nämlich jüngst ein KI-generiertes Bild veröffentlicht, das stark an den Look der Spiele erinnert. Darauf sind Spartan-Soldaten auf einem "Halo"-Fahrzeug zu sehen. Zudem der Aufruf, sich ICE anzuschließen, und der Slogan: "Destroy the Flood".
Trump-Regierung entmenschlicht Migranten mit "Halo"-Vergleich
In dem Rekrutierungsaufruf setzt das US-Heimatschutzministerium Einwanderer:innen mit "The Flood" gleich, die bei "Halo" hochaggressive, parasitäre Aliens sind und eine existenzielle Bedrohung für alles Leben in der Galaxie darstellen.
Diese Entmenschlichung durch Trumps Behörde wurde inzwischen von den "Halo"-Schöpfern scharf verurteilt. Gegenüber dem Portal "Game File" sagte Jaime Griesemer, einer der Hauptentwickler von "Halo":
Die Flood seien bösartige Weltraum-Zombie-Parasiten, "und keine Allegorie auf irgendeine Bevölkerungsgruppe".
"Halo"-Macher sind empört – Microsoft schweigt
Auch Marcus Lehto, Mitschöpfer der Serie und maßgeblicher Designer der Hauptfigur Master Chief, nannte die ICE-Werbung laut dem Portal "absolut widerlich" und fügte hinzu: "Es macht mich krank, 'Halo' so vereinnahmt zu sehen."
Im Gegensatz zu den Schöpfern der Spielreihe hat Microsoft, das die Markenrechte an "Halo" besitzt, bislang keine der Medienanfragen zur Instrumentalisierung von "Halo" durch die US-Behörden beantwortet.
Die britische Zeitung "The Guardian" zeigt in einer Meldung zu dem Thema, wie Trump und sein Strategieteam schon seit Jahren um die Gunst von Gamer:innen werben. So würden sich auch die "Halo"-Memes erklären, die die US-Behörden vermehrt bei Social Media teilen.
Denn Trumps früherer Berater Steve Bannon habe in der Szene "viele unzufriedene junge Männer" ausgemacht, die es zu mobilisieren gelte.
Er sprach von einer "Armee heimatloser weißer Männer, die ungeheure Macht besitzen". "Sie kommen durch Gamergate oder Ähnliches und interessieren sich dann für Politik und Trump", urteilte Bannon.


