Politik
Nachhaltigkeit

Außenministerin Baerbock lässt vor Reisen CO2-Emissionen prüfen

Bundesaussenministerin Annalena Baerbock, Gruene, steigt am Flughafen Berlin in einen Airbus A 319 der Flugbereitschaft der Bundeswehr. Baerbock fliegt zum G7 Treffen nach Liverpool. Berlin Deutschlan ...
Annalena Baerbock steigt in einen Airbus A 319 der Flugbereitschaft der Bundeswehr.Bild: www.imago-images.de / Thomas Koehler/photothek.de
Exklusiv

Außenministerin Baerbock lässt vor Reisen CO2-Emissionen prüfen

06.01.2022, 13:2406.01.2022, 14:34

Diplomatie mit Umweltbewusstsein: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock lässt vor Auslandsreisen erst einmal prüfen, ob es emissionsärmere Reisemöglichkeiten gibt als das Fliegen. Das teilte das Auswärtige Amt watson mit.

Watson hatte dort gefragt, welche Maßnahmen das Auswärtige Amt ergreift, um klimaschädliche Emissionen durch Auslandsreisen zu kompensieren und, ob es im Umgang mit der Klimabelastung durch Auslandsreisen im Auswärtigen Amt Änderungen gibt, seit Baerbock im Amt ist.

“Seit Amtsantritt von Außenministerin Baerbock werden vor jeder Nutzung der Flugbereitschaft zunächst emissionsärmere Reisemöglichkeiten geprüft"

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es dazu, das Umweltbundesamt kompensiere Flüge, die Baerbock mit der Flugbereitschaft unternimmt. Die Flugbereitschaft ist ein Lufttransportverband der deutschen Luftwaffe, der etwa Soldaten oder politische Amtsträger transportiert.

Zu den Änderungen teilte das Auswärtige Amt mit: "Seit Amtsantritt von Außenministerin Baerbock werden vor jeder Nutzung der Flugbereitschaft zunächst emissionsärmere Reisemöglichkeiten wie die Nutzung von Zugverbindungen oder Linienflügen geprüft."

Baerbock und die Grünen hatten sich bereits im Bundestagswahlkampf für höhere Steuern auf Flugtickets ausgesprochen, um dieses Geld dann zweckgebunden für den Ausbau eines umweltfreundlicheren Flugverkehrs einzusetzen.

Mitte 2021 stand die heutige Außenministerin in der Kritik, weil sie in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ sagte: „Kurzstreckenflüge sollte es perspektivisch nicht mehr geben.“ Die Grünen-Chefin machte allerdings nach deutlicher Kritik klar: Ihre Partei will Kurzstreckenflüge nicht verbieten, sondern die Bahn als Alternative dazu stärken.

Mehr Klimaschutz beim Fliegen?

Auch im Koalitionsvertrag ist der klimafreundlichere Umgang mit dem Flugverkehr festgehalten.

So heißt es zum Beispiel:

  • "Deutschland soll Vorreiter beim CO2-neutralen Fliegen werden bei Wahrung von fairen Rahmenbedingungen im internationalen Wettbewerb. Unser Ziel ist die Schaffung von fairen Rahmenbedingungen im internationalen Wettbewerb für einen wirksamen Klimaschutz im Luftverkehr, der Emissionen effektiv reduziert sowie Carbon Leakage vermeidet"
  • "Bis zur europäischen Entscheidung über die Einführung einer Kerosinsteuer in Anlehnung an den Energiegehalt werden wir uns dafür einsetzen, auch europaweit eine Luftverkehrsabgabe einzuführen, wie sie in Deutschland erhoben wird"
  • "Einnahmen aus der Luftverkehrssteuer werden wir für die Förderung von Produktion und Einsatz von CO2-neutralen strombasierten Flugkraftstoffen sowie für Forschung, Entwicklung und Flottenmodernisierung im Luftverkehr einsetzen"
  • "Wir stärken die Forschung zum Einsatz nachhaltiger Kraftstoffe, für leisere Antriebe sowie für eine Plattform zur Simulation und Optimierung des Gesamtsystems Luftfahrt bezüglich seiner Klimawirkung"

Seit Baerbock das Amt der Außenministerin bekleidet, ist sie bereits in viele Länder gereist. Teilweise fuhr Baerbock mit dem Zug zu ihren Antrittsbesuchen. Zurzeit ist sie in den USA.

Ukraine: Trump-Berater überrascht – "Russland verliert gerade diesen Krieg"
US-Präsident Donald Trump hat in den vergangenen Monaten versucht, den Krieg Russlands gegen die Ukraine diplomatisch zu lösen – ohne Erfolg. Stattdessen griff Russland zuletzt sogar immer härter im Nachbarland an. Ein Berater Trumps hat nun dennoch eine überraschende Einschätzung dazu, wer ins Hintertreffen gerät.
Keith Kellogg hat keinen einfachen Stand in seinem eigenen politischen Lager. Der pensionierte US-Generalleutnant wurde von Donald Trump einst als Sondergesandter für Russland und die Ukraine nach Europa geschickt. Doch da der 81-Jährige ihm zu proukrainisch war – und das auch das Gefühl der russischen Seite war –, wurde Kellogg im April von seiner Rolle in Russland abgezogen.
Zur Story