Diplomatie mit Umweltbewusstsein: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock lässt vor Auslandsreisen erst einmal prüfen, ob es emissionsärmere Reisemöglichkeiten gibt als das Fliegen. Das teilte das Auswärtige Amt watson mit.
Watson hatte dort gefragt, welche Maßnahmen das Auswärtige Amt ergreift, um klimaschädliche Emissionen durch Auslandsreisen zu kompensieren und, ob es im Umgang mit der Klimabelastung durch Auslandsreisen im Auswärtigen Amt Änderungen gibt, seit Baerbock im Amt ist.
Aus dem Auswärtigen Amt hieß es dazu, das Umweltbundesamt kompensiere Flüge, die Baerbock mit der Flugbereitschaft unternimmt. Die Flugbereitschaft ist ein Lufttransportverband der deutschen Luftwaffe, der etwa Soldaten oder politische Amtsträger transportiert.
Zu den Änderungen teilte das Auswärtige Amt mit: "Seit Amtsantritt von Außenministerin Baerbock werden vor jeder Nutzung der Flugbereitschaft zunächst emissionsärmere Reisemöglichkeiten wie die Nutzung von Zugverbindungen oder Linienflügen geprüft."
Baerbock und die Grünen hatten sich bereits im Bundestagswahlkampf für höhere Steuern auf Flugtickets ausgesprochen, um dieses Geld dann zweckgebunden für den Ausbau eines umweltfreundlicheren Flugverkehrs einzusetzen.
Mitte 2021 stand die heutige Außenministerin in der Kritik, weil sie in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ sagte: „Kurzstreckenflüge sollte es perspektivisch nicht mehr geben.“ Die Grünen-Chefin machte allerdings nach deutlicher Kritik klar: Ihre Partei will Kurzstreckenflüge nicht verbieten, sondern die Bahn als Alternative dazu stärken.
Auch im Koalitionsvertrag ist der klimafreundlichere Umgang mit dem Flugverkehr festgehalten.
So heißt es zum Beispiel:
Seit Baerbock das Amt der Außenministerin bekleidet, ist sie bereits in viele Länder gereist. Teilweise fuhr Baerbock mit dem Zug zu ihren Antrittsbesuchen. Zurzeit ist sie in den USA.