Eine Woche ist das Münchner Oktoberfest nun her – und die Inzidenz in Bayern schießt durch die Decke. Auffällig beim Vergleich der 7-Tage-Inzidenzen ist eine Ballung um München herum: Sowohl die Stadt als auch drei der vier direkt angrenzenden Landkreise liegen über 1000, der Landkreis München nur relativ knapp darunter.
Insgesamt meldete das Robert Koch-Institut (RKI) für neun bayerische Landkreise und die Landeshauptstadt München Werte über 1000.
Schon in der zweiten Oktoberfestwoche waren die Zahlen in München sehr stark gestiegen. Zwar legen die Inzidenzen auch bundesweit merklich zu – zuletzt aber nur im Saarland im Wochenvergleich noch stärker als in Bayern. Das RKI geht davon aus, die die Dunkelziffer noch viel höher liegt.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat aus dieser Entwicklung nun eine Prognose für den bevorstehenden Winter abgeleitet.
Auf Twitter erklärt der Minister, dass die Entwicklung der Inzidenz nach dem Oktoberfest als Warnung verstanden werden muss – ohne jegliche Schadenfreude. Er schreibt: "Schreien und rufen im Innenraum maximiert Aerosolübertragung von Corona."
Gerade im Winter dürfte das ein großes Problem werden. Aus diesem Grund geht Lauterbach davon aus, dass es eine Rückkehr zur Maskenpflicht geben wird. Er schreibt: "Ich rechne fest damit, dass wir an der Maskenpflicht im Innenraum nicht vorbei kommen." In seinem Tweet bezieht er sich auf eine Grafik, die Olaf Gersemann, der Wirtschafts-Chef der Zeitung "Welt" geteilt hat.
Das Problem: Der Bundesminister hat mit der Maskenpflicht in Innenräumen nicht mehr viel zu tun. Durch das neue Infektionsschutzgesetz liegt eine solche Einführung im Ermessen der Bundesländer. Seit dem 1. Oktober haben die Länder nun die Möglichkeit, eine Maskenpflicht für Innenräume festzulegen.
Unter dem Tweet des Ministers sammeln sich Kommentare von Bürger:innen, die Lauterbach fragen, worauf er warte. Andere Fragen, wie das Konzept für den Umgang mit Long Covid aussehe oder wie es um Luftfilter in Schulen mittlerweile bestellt sei.