Die Räumung des Hambacher Forsts:
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Die Räumung des Hambacher Forsts
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Deutschland
21.09.2018, 09:3621.09.2018, 12:12
RWE hält trotz des
tragischen Todesfalls am Hambacher Forst an der geplanten Rodung
fest. Ein kurzfristiger Verzicht auf die Rodung des Waldes würde das
Unternehmen vier bis fünf Milliarden Euro kosten, sagte RWE-Chef Rolf
Martin Schmitz am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit
Illner".
"Die Annahme, dass der Forst gerettet werden kann, das ist Illusion."
Martin Schmitz
Er sei tief betroffen, dass für eine solche
Illusion, für ein solches Symbol, ein Mensch gestorben sei.
So hat sich der Hambacher Forst seit 1984 verändert – der Tagebau im Zeitraffer:
Ein 27 Jahre alter Journalist aus Leverkusen war am Mittwoch durch
die Bretter einer Hängebrücke zwischen zwei Baumhäusern gebrochen und
15 Meter tief gestürzt. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Unfall
aus.
RWE will in dem Wald roden, um dort weiter Braunkohle abzubauen.
Dagegen gibt es massiven Widerstand aus der Bevölkerung. Bei einem
kurzfristigen Stopp schlüge Schmitz zufolge nicht nur die entgangene
Braunkohle zu Buche. Auch müssten mit hohem Aufwand große
Abraummengen herbeigeschafft werden, um die Abbruchkante des
Braunkohletagebaus zu stabilisieren. Hinzu kämen Personal- und
Sozialkosten, ergänzte ein RWE-Sprecher am Freitagmorgen. Er betonte
allerdings, dass es sich um eine rein hypothetische Betrachtung
handele.
Nach dem tödlichen Sturz des Journalisten ist die Räumung der Baumhäuser weiterhin unterbrochen. Nach einer Nacht ohne Zwischenfälle blieben die Räumarbeiten am Freitag nach Anweisung der Landesregierung noch bis auf unbestimmte Zeit ausgesetzt, sagte eine Polizeisprecherin am Morgen. Eine Demonstration in Aachen gegen die Rodung des Hambacher Forstes mit über 1000 Teilnehmern war am Donnerstagabend friedlich verlaufen.
Zuvor hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) an die Waldbesetzer appelliert, die Baumhäuser freiwillig zu räumen, weil sie gefährlich seien.
(sg/dpa)
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