Deutschland
Politik

Grüne Jugend: Sarah-Lee Heinrich und Timon Dzienus als Sprecher bestätigt

Sarah-Lee Heinrich und Timon Dzienus sind die neuen Bundessprecher der Grünen Jugend
Die neuen alten Sprecher:innen der Grünen Jugend: Sarah-Lee Heinrich und Timon Dzienus.Bild: watson / Joana Rettig
Politik

Grüne Jugend: Sarah-Lee Heinrich und Timon Dzienus als Sprecher bestätigt

01.10.2022, 13:59
Mehr «Deutschland»

Sarah-Lee Heinrich und Timon Dzienus sind in ihrem Amt als Sprecher:innen der Grünen Jugend bestätigt worden. Am Bundeskongress der Grünen-Jugendorganisation stimmte eine Mehrheit für die beiden. Dzienus erhielt 585 von 685 Stimmen (rund 85 Prozent) und Heinrich 601 von 690 Stimmen (rund 87 Prozent). Sie beide vertreten bereits seit 2021 die Organisation nach außen.

01.10.2022, Nordrhein-Westfalen, Bielefeld: Timon Dzienus (l-r), Bundessprecher der Gr�nen Jugend, und Sarah-Lee Heinrich, Bundessprecherin der Gr�nen Jugend, sitzen beim Bundeskongress der Gr�nen Jug ...
Timon Dzienus und Sarah-Lee Heinrich beim Bundeskongress der Grünen Jugend 2021.Bild: dpa / Lino Mirgeler

Dzienus (26 Jahre) und Heinrich (21 Jahre) setzten bei ihren Eröffnungsreden vor allem auf Kritik und harte Worte.

Dabei schreckten beide auch nicht zurück, gegen die eigene Partei zu schießen.

Bei ihrer Eröffnungsrede ging Heinrich vor allem auf die Sozialpolitik ein. Von der konservativen und der rechten Seite spiele man das Leid der ukrainischen Geflüchteten gegen das Leid der deutschen Bevölkerung aus. "Genug ist genug", sagte Heinrich.

Sie kritisierte die Ampelregierung für die Hartz-IV-Reform. "Wenn jemand behauptet, eine Namensänderung, ein Aufschlag von 50 Euro, der die Inflation nicht annähernd ausgleicht und ein bisschen weniger Sanktionen wäre die Abschaffung von Hartz IV, dann kann ich nur sagen: Sagte ich früher, Hartz IV ist der größte Scheiß, werde ich in Zukunft sagen, das Bürgergeld ist der größte Scheiß!"

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck spricht auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz M und Bundesfinanzminister Christian Lindner R im Bundeskanzleramt in Berlin, 29.09. ...
Robert Habeck (im Vordergrund), Olaf Scholz (M.) und Christian Lindner verkünden das Ende der Gasumlage - bevor sie in Kraft treten konnte.Bild: www.imago-images.de / imago images

Auch den Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck griff Heinrich – indirekt an. Bei der Gasumlage sei von Anfang an klar gewesen, dass das eine schlechte Idee sei. Nur der öffentliche Druck habe die Ampel (also auch Habeck) dazu gebracht, die Umlage abzuschaffen und die Gaspreisdeckelung einzuführen.

Dzienus griff vor allem CDU-Chef Friedrich Merz an. Der hatte vor wenigen Tagen bei einem Interview mit Bild TV von einem "Sozialtourismus" ukrainischer Geflüchteter gesprochen. Ihm warf Dzienus Rassismus und billiges Macho-Gehabe vor. Das sei jämmerlich. "Schämen Sie sich, Herr Merz!", rief Dzienus in den Kongresssaal hinein.

Grüne Jugend rückt Fokus auf Soziales

Die Grüne Jugend hat neben der Klimakrise vor allem die soziale Frage in den Fokus ihres Konzeptes gerückt. Das sagte Heinrich bereits in einem Interview mit watson – kurz nachdem sie und Dzienus zu Co-Sprecher:innen gewählt wurden.

Dzieus setzte 2021 vor allem darauf, ein Mietmoratorium zu fordern. Zu dieser Zeit waren SPD, Grüne und FDP gerade in die Koalitionsverhandlungen gegangen. Im Sondierungspapier war damals der Neubau von Wohnungen vorgesehen – so landete die Maßnahme auch im Koalitionsvertrag.

Dzienus sagte damals:

"Bis diese ganzen Wohnungen beschlossen, geplant, gebaut und bezogen sind, dauert viele Jahre. Damit sich aber schnell etwas verbessert, kann man den Bundesländern die Möglichkeit geben, selbst zu überlegen: Welche politischen Maßnahmen brauchen wir, damit die Preise wieder bezahlbar werden?"
Girls'Day, Tiktok, Spotify: Wie AfD und Rechte junge Menschen indoktrinieren

Sich einen Tag fühlen, wie eine Abgeordnete. Genauer gesagt: wie eine Abgeordnete der AfD. Das bietet die Rechtsaußenfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus für den Girls'Day Mitte April an. Interessierte Mädchen müssen mindestens elf Jahre alt sein, heißt es in der Ausschreibung. Für eine Anmeldung müssen sie sich zunächst registrieren und schließlich auf die Warteliste setzen lassen – und zwar auf der offiziellen Webseite zum Girls'Day.

Zur Story