Reiner Haseloff erreichte im zweiten Anlauf die nötige Stimmmehrheit in der Wahl zum Ministerpräsidenten.Bild: dpa / Ronny Hartmann
Deutschland
Bei der Ministerpräsidentenwahl in Sachsen-Anhalt ist der bisherige Amtsinhaber Reiner Haseloff (CDU) im Amt bestätigt worden. Im zweiten Wahlgang erhielt der 67-Jährige am Donnerstag im Magdeburger Landtag 53 Jastimmen und erreichte damit die notwendige Mehrheit.
Im ersten Wahlgang hatte Haseloff zuvor die erforderliche Mehrheit von 49 Stimmen verfehlt, weil ihm einige Abgeordnete aus den Reihen der geplanten Koalition aus CDU, SPD und FDP die Gefolgschaft verweigerten. Nur 48 der 97 Abgeordneten
stimmten im ersten Wahlgang mit Ja. Für eine Wahl benötigte Haseloff
mindestens 49 Ja-Stimmen. Im zweiten Wahlgang bekam der 67-Jährige nun die erforderliche Mehrheit
Die Koalition aus CDU, SPD und FDP verfügt im Magdeburger Landtag
über 56 Stimmen. Die CDU hatte die Landtagswahl am 6. Juni mit 37.1
Prozent unerwartet klar gewonnen und stellt 40 Abgeordnete. Haseloff
strebt als erster Regierungschef in Sachsen-Anhalt eine dritte
Amtszeit an.
Schon 2016 wurde Haseloff erst im zweiten Wahlgang gewählt
Schon bei seinen beiden vorherigen Wahlen hatte der heute 67-Jährige zunächst einen Dämpfer erhalten: 2011 stimmten mehrere Abgeordnete aus der
Koalition aus CDU und SPD gegen Haseloff – wegen der damals großen
Mehrheit reichte es für ihn dennoch im ersten Wahlgang. Zu Beginn der
schwarz-rot-grünen Koalition 2016 wurde Haseloff hingegen erst im
zweiten Wahlgang gewählt.
Haseloffs CDU kommt durch die Zugewinne im neuen Landtag schon allein
mit der SPD auf eine Mehrheit von einer Stimme. Das war dem
67-Jährigen, der sich in den vergangenen zwei Jahren nicht immer auf
die ganze CDU-Fraktion verlassen konnte, aber zu knapp. Die FDP, die
mit 6.4 Prozent die Rückkehr in den Landtag nach zehn Jahren
geschafft hatte, galt den Konservativen als natürlicher
Koalitionspartner.
Eine Fortsetzung der schwarz-rot-grünen Landesregierung hatten die
bei der CDU ohnehin unbeliebten Grünen wegen der schwarz-roten
Mehrheit ausgeschlossen.
Die SPD war bei der Wahl auf ein historisches Tief von 8.4 Prozent
abgerutscht. Nach tagelangen Sondierungen, einem Parteitag, den
Koalitionsverhandlungen und einer Mitgliederbefragung hatte sich auch
die Sozialdemokraten bereit erklärt, der neuen Koalition beizutreten.
(nb/dpa/afp)
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