Afghanistan, Kundus: Mitglieder der afghanischen Sicherheitskräfte versuchten im Februar noch, Kundus zu verteidigen (Archivbild) - inzwischen ist auch diese Stadt von den Taliban erobert worden.Bild: XinHua / Ajmal Kakar
Deutschland
Angesichts des Vormarschs der radikalislamischen Taliban in Afghanistan erwartet der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Niels Annen, eine steigende Zahl an Geflüchteten aus dem Land in Deutschland. "Menschen aus Afghanistan werden noch stärker fliehen müssen als in den vergangenen Jahren", sagte Annen den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Auswirkungen werden wir auch in Deutschland spüren, wenn auch noch nicht in den kommenden Wochen."
Hunderttausende Afghanen seien auf der Flucht in die Hauptstadt Kabul oder in die Nachbarstaaten Iran und Pakistan. "Hier muss die internationale Gemeinschaft helfen, die Geflüchteten vor Ort in den Nachbarländern und in den sicheren Regionen Afghanistans bestmöglich zu versorgen", sagte Annen.
Taliban nahm innerhalb einer Woche neun Provinzhauptstädte ein
Die Taliban brachten seit dem Beginn des Abzugs der internationalen Truppen im Mai weite Teile des Landes unter ihre Kontrolle. Zuletzt nahmen sie binnen einer Woche neun Provinzhauptstädte ein.
Wegen der Verschlechterung der Sicherheitslage in Afghanistan schiebt Deutschland vorerst keine abgelehnten Asylbewerber mehr dorthin ab. "Der Bundesinnenminister hat aufgrund der aktuellen Entwicklungen der Sicherheitslage entschieden, Abschiebungen nach Afghanistan zunächst auszusetzen", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Eine in der vergangenen Woche verschobene Abschiebung von sechs Afghanen wird zunächst nicht mehr nachgeholt.
(drob/afp)
Anfang des Jahres führte Günther Felßner noch als Vorsitzender des Bayerischen Bauernverbands die Proteste der Landwirte gegen die Ampel-Regierung in Berlin an. Mit gelber Warnweste stand er an der Spitze von Traktor-Kolonnen und protestierte unter anderem gegen die Politik von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).