Politik
Deutschland

"Rechtsfreie Räume": Merz erntet Shitstorm für einen Tweet

Friedrich Merz, CDU. Berlin 29.11.2019 Berlin Deutschland *** Friedrich Merz, CDU Berlin 29 11 2019 Berlin Germany PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xThomasxImo/photothek.netx
Friedrich Merz: Sein Tweet kam nicht besonders gut an. Bild: imago images/photothek
Deutschland

"Rechtsfreie Räume": Merz erntet Shitstorm für Clan-Tweet

25.02.2020, 09:2825.02.2020, 09:28

CDU-Politiker Friedrich Merz möchte gerne Parteivorsitzender werden. Ob ihm das gelingt, ist offen. Am Dienstagvormittag wird er wohl seine Ambitionen auf den Vorsitz seiner Partei erklären.

Vorab steht aber schon eines fest: Er hat ein Händchen dafür, mit einem Tweet die Twitter-Community zu provozieren. Wenige Tage nach dem rassistischen Terroranschlag von Hanau überraschte er mit Aussagen zu "rechtsfreien Räumen".

Am Montagabend postete sein Social-Media-Team folgende Nachricht:

"Die CDU muss die Partei von Recht und Ordnung und des Rechtsstaats sein. Rechtsfreie Räume oder Clanstrukturen darf es nirgendwo geben. Und wo es diese Strukturen gibt, müssen sie konsequent aufgebrochen werden, ganz gleich wie viel Protest das auslöst."

Die Reaktionen auf den Merz-Tweet:

Der Zeitpunkt dieser Äußerung über kriminelle Clanfamilien schien für viele fragwürdig. Juso-Chef Kevin Kühnert twitterte: "Drei Wochen nach Thüringen und wenige Tage nach Hanau wählt die CDU "Clanstrukturen" und das Venezuela-Verhältnis der Linken als dringend zu besprechende Themen. Das kann ja ein heiterer Wettbewerb werden."

"Spiegel"-Redakteur Nils Minkmar meinte: "Thema der Zeit so präzise verfehlen, das kann nur Merz."

Soziologe Oliver Nachtwey sieht rechtsextreme und rechtsterroristische Zusammenhänge als das größte Sicherheitsproblem an, hat aber den Verdacht, dass Merz die nicht gemeint hat.

Der grüne Bundestagsabgeordnete Sven Kindler hofft sarkastisch auf ein konsequentes Vorgehen gegen Blackrock und Co.

Autor Fikri Altıntaş sieht ein Beispiel für rechte Rhetorik, die letztlich zur Tötung von Menschen führe.

Eine Brandmauer nach rechts sehe anders aus, findet Grünen-Politiker Max Lucks.

Und der Büroleiter von Katja Kipping (Die Linke) findet Merz' Tweet einfach pietätlos.

(om)

Trump verwechselt IQ-Test mit Alzheimer-Untersuchung: "Sehr schwierig!"
Donald Trump hat mal wieder eine Prüfung bestanden – zumindest glaubt er das. In einem Interview rühmt er sich mit einem "sehr schweren" Test, den er angeblich im Krankenhaus absolvierte. Dumm nur: Es handelte sich wohl eher um etwas ganz anderes als einen IQ-Test.
Trumps IQ beschäftigt die Welt. Und da Trump das Interesse für sich zu nutzen weiß, macht er leidenschaftlich Anspielungen auf seine herausragenden kognitiven Leistungen. Schon während seiner ersten Amtszeit erwähnte er seinen hohen IQ mehr als 20-mal auf X. Das IQ-Argument nutzt er zur Selbstüberhöhung und als Vehikel für Schmähungen politischer Gegner:innen.
Zur Story