CDU-Politiker Friedrich Merz möchte gerne Parteivorsitzender werden. Ob ihm das gelingt, ist offen. Am Dienstagvormittag wird er wohl seine Ambitionen auf den Vorsitz seiner Partei erklären.
Vorab steht aber schon eines fest: Er hat ein Händchen dafür, mit einem Tweet die Twitter-Community zu provozieren. Wenige Tage nach dem rassistischen Terroranschlag von Hanau überraschte er mit Aussagen zu "rechtsfreien Räumen".
Am Montagabend postete sein Social-Media-Team folgende Nachricht:
Der Zeitpunkt dieser Äußerung über kriminelle Clanfamilien schien für viele fragwürdig. Juso-Chef Kevin Kühnert twitterte: "Drei Wochen nach Thüringen und wenige Tage nach Hanau wählt die CDU "Clanstrukturen" und das Venezuela-Verhältnis der Linken als dringend zu besprechende Themen. Das kann ja ein heiterer Wettbewerb werden."
"Spiegel"-Redakteur Nils Minkmar meinte: "Thema der Zeit so präzise verfehlen, das kann nur Merz."
Soziologe Oliver Nachtwey sieht rechtsextreme und rechtsterroristische Zusammenhänge als das größte Sicherheitsproblem an, hat aber den Verdacht, dass Merz die nicht gemeint hat.
Der grüne Bundestagsabgeordnete Sven Kindler hofft sarkastisch auf ein konsequentes Vorgehen gegen Blackrock und Co.
Autor Fikri Altıntaş sieht ein Beispiel für rechte Rhetorik, die letztlich zur Tötung von Menschen führe.
Eine Brandmauer nach rechts sehe anders aus, findet Grünen-Politiker Max Lucks.
Und der Büroleiter von Katja Kipping (Die Linke) findet Merz' Tweet einfach pietätlos.
(om)