In wenigen Tagen ist Europawahl. Hierzulande wird am 9. Juni gewählt. Kurz vor der Wahl attestiert eine neue Umfrage der AfD auf Bundesebene jedoch eine kleine Krise.
Denn die Rechtsaußen-Partei rutscht auf die niedrigsten Zustimmungswerte seit mehr als einem Jahr.
Brisant: Die Umfrage ist die erste nach dem brutalen Mord an dem Polizisten Rouven L. in Mannheim am vergangenen Freitag. (Für die Erhebung wurden die Wähler:innen im Zeitraum von 31. Mai bis 3. Juni befragt.)
Seit mehreren Wochen sind die Zustimmungswerte für die AfD im Sinkflug. Eine neue Wahlumfrage des Instituts Insa im Auftrag der "Bild"-Zeitung untermauert nun den Trend.
Denn die Rechtsaußen-Partei fällt laut der Erhebung auf 15,5 Prozent, also 0,5 Punkte weniger als in der vorherigen Umfrage. Zugleich sind das die niedrigsten Werte in einer Insa-Umfrage seit März 2023.
Der Insa-Chef Hermann Binkert kommentierte dies bei der "Bild" mit den Worten: "Die AfD hat im Vergleich zu ihrem Höchststand im Januar 2024 jeden dritten Wähler verloren." Zum Vergleich: Im Januar erreichte die Rechtsaußen-Partei in den Umfragen noch gute 23 Prozent. Nun steht ein Minus von 7,5 Prozentpunkten zu Buche.
Wäre am Sonntag Bundestagswahl, würde die AfD somit hinter die SPD zurückfallen, die mit unveränderten 16 Prozent auf Platz zwei hinter den Unionsparteien (30,5 Prozent) läge.
Hinter der AfD reihen sich in der Umfrage die Grünen mit 12 Prozent und die FDP mit 5 Prozent ein. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) würde mit 7,5 Prozent in den Bundestag einziehen – anders als die Linke und die Freien Wähler. Sie würden mit 3,5 Prozent und 2,5 Prozent die Fünf-Prozent-Hürde krachend verpassen.
Der größte Profiteur der AfD-Verluste dürfte laut den aktuellen Zahlen die SPD sein.
Nach dem Anschlag in Mannheim schaltete die AfD-Spitze sofort wieder in den Wahlkampf-Modus. So hatte Partei-Co-Chefin Alice Weidel etwa ein gefälschtes Zitat von Innenministerin Nancy Faeser geteilt, in dem diese den Rechtsextremismus für den Anschlag verantwortlich machte. Vermutlich ein KI-Fake. Weidel wurde erwischt und versuchte sich rauszureden, ließ aber auch die Worte fallen, wonach "der Tenor" dennoch richtig bliebe.
Wichtig zu erwähnen ist jedoch, dass Wahlumfragen nur Momentaufnahmen sind. Bis zur Bundestagswahl 2025 ist weiterhin alles möglich. Allerdings geben die Zahlen ein Stimmungsbarometer für die Europawahl am 9. Juni ab.