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Deutschland
Angesichts der Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke sind viele Deutsche besorgt über den Einfluss und die Folgen des Rechtsextremismus für Staat und Gesellschaft.
- In dem am Donnerstag veröffentlichten ARD-"Deutschlandtrend" gaben fast zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten an, dass rechtsextreme Positionen aus ihrer Sicht gesellschaftsfähiger geworden seien.
- 67 Prozent äußerten zudem die Sorge, dass Rechtsextremisten den Staat verändern könnten. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als in einer Umfrage vom Dezember 2011.
- Ebenfalls zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten meinen, der Staat lasse Neonazis und Rechtsextremisten zu oft freie Bahn. Das sind 15 Punkte weniger als Ende 2011.
- Wie die Umfrage weiter zeigt, erachten 71 Prozent die Gefahr von rechtsextremen Übergriffen und Anschlägen als groß, das sind 13 Prozentpunkte weniger als im Oktober 2016. Zum Vergleich: Die Gefahr von islamistischen Anschlägen schätzen 60 Prozent als groß ein.
Weitere Ergebnisse zum Thema Seenotrettung:
- Laut der Umfrage sind drei Viertel der Befragten (73 Prozent) der Ansicht, dass die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot grundsätzlich nicht juristisch verfolgt werden sollte. Außerdem finden es 72 Prozent aller Befragten gut, dass private Initiativen Flüchtlinge aus Seenot im Mittelmeer retten.
- Eine deutliche Mehrheit von 88 Prozent ist der Ansicht, das europäische Asylrecht sollte so geändert werden, dass die EU-Staaten an den sogenannten Außengrenzen entlastet und die Flüchtlinge möglichst gleichmäßig auf alle Mitgliedsländer verteilt werden.
- Die deutliche Mehrheit (64 Prozent) findet es auch nicht richtig, dass die Europäische Union die Seenotrettung auf dem Mittelmeer ausgesetzt hat.
Für den "Deutschlandtrend" im Auftrag der ARD-"Tagesthemen" wurden am Montag und Dienstag 1006 Menschen befragt.
(ll/afp)