Die Coronavirus-Krise bringt ungewöhnliche Maßnahmen mit sich. Bund und Länder hatten sich am Montag auf eine ganze Reihe von neuen Regelungen geeinigt, mit denen die Ausbreitung des Virus verlangsamt werden soll. Viele Geschäfte mussten schließen.
Supermärkte sind davon nicht betroffen. Im Gegenteil: Um die Versorgung mit Lebensmitteln sicherzustellen, sieht der Beschluss der Bundesregierung und der Länder auch vor, Öffnungszeiten am Sonntag zu erlauben.
Doch der Einzelhandel und auch einige Supermarkt-Ketten gehen nicht davon aus, dass das notwendig ist.
Aldi und die Rewe-Gruppe einschließlich ihres Discounters Penny wollen ihre Geschäfte nicht am Sonntag öffnen.
Rewe-Chefs Lionel Souque schrieb am Mittwoch in einem Brief an die selbstständigen Rewe-Kaufleute: "Mit dem gegenwärtigen Pensum verlangen wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Märkten bereits Erhebliches ab. Und wir haben aktuell wenig Grund zu der Annahme, dass sich daran binnen sehr kurzer Frist etwas verändert."
Deshalb wolle Rewe auf die Sonntagsöffnung verzichten. Die bestehende Öffnung an sechs Tagen in der Woche erlaube es bereits, die Kunden bedarfsgerecht zu bedienen.
Auch eine Aldi-Sprecherin betonte am Mittwoch, angesichts der aktuell hohen Belastung bräuchten die Mitarbeiter Ruhephasen, um Kräfte zu sammeln. Deshalb plane der Discounter weder verlängerte Öffnungszeiten noch einen Sonntagsverkauf.
Auch der Einzelhandelsverband HDE sieht keine Notwendigkeit für zusätzliche Öffnungszeiten. Die Versorgung unter der Woche sei gewährleistet, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
(ll/dpa/rt)