Schon wieder! Holländisches Insektengift in deutschen Bio-Eiern
09.06.2018, 10:4728.06.2018, 14:18
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Das Insektengift Fipronil ist erneut in Eiern nachgewiesen
worden. Das niedersächsische Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz
entdeckte die Substanz in Eiern eines Bio-Legehennenbetriebes aus den
Niederlanden, wie eine Sprecherin des Verbraucherschutzministeriums am Freitag
mitteilte. Demnach wurden in Proben, die im Landkreis Vechta genommen wurden,
überschrittene Höchstwerte festgestellt.
Die Eier würden nun vom Markt genommen, die
niederländischen Behörden informiert. Eine Gesundheitsgefahr für die
Verbraucher gibt es nach Einschätzung der Behörden derzeit nicht. In der EU ist
die Verwendung von Fipronil bei Tieren, die Lebensmittel liefern, verboten.
Bei den Tests in Vechta seien Fipronil-Konzentrationen bis
zu 0,019 Milligramm pro Kilogramm festgestellt worden. Der zulässige Höchstwert
liegt bei 0,005 Milligramm. Ein gesundheitliches Risiko bestehe nicht, teilte
das Ministerium in Hannover mit.
Offenbar sind dieselben Betriebe, die 2017 in den
Fipronil-Skandal verwickelt waren, auch diesmal wieder involviert. "Die Befunde
passen zu aktuellen niederländischen Presseberichten, in denen von erhöhten
Fipronil-Rückständen in Eiern seinerzeit gesperrter Betriebe berichtet wird",
heißt es in der Mitteilung aus Hannover.
Niederländische Medien berichten über den Nachweis des Insektengifts
Vergangenes Jahr waren mehrere
Millionen Eier zurückgerufen worden. Die Ermittlungen würden andauern.
Fipronil wird gegen Insekten wie Flöhe, Milben und Zecken
eingesetzt. Die Anwendung bei lebensmittelliefernden Tieren ist nicht erlaubt.
Im vergangenen Jahr waren Eier mit Fipronil im
Handel aufgetaucht, erst in den Niederlanden, dann auch in Deutschland und
vielen weiteren Ländern.
Es gab erhebliche Rückrufe von Eiern und
Eierprodukten. Seitdem wird gezielt auf Fipronil getestet, im Zuge dieser
Untersuchungen wurde nun die Überschreitung der Höchstwerte festgestellt.