
Nicht erschrecken! Am Donnerstag sollen landesweit Warnmöglichkeiten für den Katastrophenfall getestet werden.Bild: dpa / Philipp von Ditfurth
Deutschland
07.09.2020, 11:1007.09.2020, 11:10
Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und
Katastrophenhilfe (BBK), Christoph Unger, hält die Einführung eines
bundesweiten Warntags für überfällig. "Es hat sich gezeigt, dass
Menschen in Krisensituationen vor allem auf Bekanntes und bereits
Erlerntes zurückgreifen", sagte Unger der Deutschen Presse-Agentur.
"Für eine effektive Warnung ist es deshalb sinnvoll, wenn Warnungen
über bekannte und vertraute Kanäle übermittelt werden und so eine
höhere Akzeptanz erfahren." Ein jährlicher Warntag immer am zweiten
Donnerstag im September werde die Akzeptanz von Warnungen erhöhen.
Bei dem ersten bundesweiten Probealarm an diesem Donnerstag sollen
unterschiedliche Warnmöglichkeiten für den Katastrophenfall getestet
werden, etwa Sirenen, Durchsagen per Lautsprecher, Mitteilungen über
soziale Medien und Warn-Apps sowie digitale Werbetafeln.
Naturkatastrophen, Brände, Stromausfälle, aber auch Terroranschläge
kündigten sich selten an, sagte Unger. "Es gibt konkrete Erfahrungen,
wie beispielsweise die Jahrhundertflut 2002 an der Elbe, die
unzählbaren Starkregenereignisse der letzten Jahre und auch sowas wie
der Störfall in einem Chemiebetrieb in Köln-Worringen mit einer
großen Brandwolke im Jahr 2008, die gezeigt haben, wie wichtig
schnelle Warnung und Information ist."
(pcl/dpa)