Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Christoph Unger, hält die Einführung eines bundesweiten Warntags für überfällig. "Es hat sich gezeigt, dass Menschen in Krisensituationen vor allem auf Bekanntes und bereits Erlerntes zurückgreifen", sagte Unger der Deutschen Presse-Agentur.
"Für eine effektive Warnung ist es deshalb sinnvoll, wenn Warnungen über bekannte und vertraute Kanäle übermittelt werden und so eine höhere Akzeptanz erfahren." Ein jährlicher Warntag immer am zweiten Donnerstag im September werde die Akzeptanz von Warnungen erhöhen.
Bei dem ersten bundesweiten Probealarm an diesem Donnerstag sollen unterschiedliche Warnmöglichkeiten für den Katastrophenfall getestet werden, etwa Sirenen, Durchsagen per Lautsprecher, Mitteilungen über soziale Medien und Warn-Apps sowie digitale Werbetafeln.
Naturkatastrophen, Brände, Stromausfälle, aber auch Terroranschläge kündigten sich selten an, sagte Unger. "Es gibt konkrete Erfahrungen, wie beispielsweise die Jahrhundertflut 2002 an der Elbe, die unzählbaren Starkregenereignisse der letzten Jahre und auch sowas wie der Störfall in einem Chemiebetrieb in Köln-Worringen mit einer großen Brandwolke im Jahr 2008, die gezeigt haben, wie wichtig schnelle Warnung und Information ist."
(pcl/dpa)