Sich in den Fernbus quetschen? Ist nicht mehr so günstig wie früher
16.06.2018, 10:4516.06.2018, 11:21
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Die Nische war zu gut, um auf ewig günstig zu bleiben. Nein, wer mit dem Fernbus durch die Gegend tuckern möchte, den kostet das bald mehr:
Nach neuesten Daten vom April müssen wir gerade rund 10.2 Cent je
Kilometer bezahlen.
4 Prozent mehr als zur selben Zeit im Vorjahr
Vor 3Jahren, als der Markt noch heftig umkämpft war, lag der
Normalpreis noch bei 8.6 Cent.
Diese Zahlen gehen aus einer Erhebung des Marktforschungsinstituts Iges hervor. Iges-Geschäftsführer Christoph Gipp hält weitere Preissteigerungen
für möglich.
Iges sagte:
"Vielleicht werden wir irgendwie noch die 11 Cent
erreichen"
Weiter, so beruhigt er, würde der Preis aber nicht ansteigen. Irgendwann ist auch mal gut. Der Bus müsse immer etwas billiger
bleiben als die Bahn, die auf vielen Strecken schneller ist - sonst
stiegen die Kunden um.
Die Deutsche Bahn hatte kürzlich angekündigt, Sparpreistickets ab
19.90 Euro ab August dauerhaft anzubieten. Mit Bahncard sinkt der
Preis unter 15 Euro. Damit reagiert der Konzern auf die Konkurrenz
der Fernbusse, aber auch der Billigflieger und Mitfahrzentralen.
Die Fernbusse fahren jetzt übrigens auch selbst Zug:
Im Kampf um Fahrgäste, die besonders auf den Preis achten, lässt der
Fernbus allerdings nicht nach: Sparpreis-Tickets kosteten per April
durchschnittlich 3.8 Cent pro Kilometer. Um diesen Betrag pendelt der
Preis seit drei Jahren - bei unverändert großen Kontingenten, wie
Iges vermutet. "Eine Verknappung sehen wir nicht", sagte Gipp.
Einnahmen neben dem Fahrpreis bringen den Busunternehmen das
Zusatzgepäck, Reservierungen und der Snackverkauf. Sie sind in den
Iges-Zahlen nicht berücksichtigt.
Auf dem deutschen Fernbusmarkt dominiert gut fünf Jahre nach der
Liberalisierung und nach mehreren Übernahmen Flixbus. Die grünen
Busse fahren nach Iges-Zahlen 94 Prozent aller Fahrplankilometer.