Es ist ein astronomisches Jahrhundertereignis: Eine besonders lange Mondfinsternis und eine erdnahe Mars-Stellung fielen am Freitagabend zusammen. Deutschlandweit verfolgten Menschen das Spektakel - und hofften auf klare Sicht.
Hier hatten wir für dich die wichtigsten Informationen zum Blutmond gesammelt.
Die diesjährige totale Mondfinsternis ist mit einer Stunde und 43 Minuten höchstwahrscheinlich die längste, die wir je erleben werden: Erst die Finsternis im Jahr 2123 wird drei Minuten länger.
In der bevorstehenden historischen Nacht geht der Vollmond für Beobachter in der Mitte Deutschlands laut dem Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) gegen 21 Uhr am Südosthimmel auf – je weiter östlich sich der Beobachter befindet, desto früher geht auch der Mond auf. Die totale Verfinsterung der Vollmondscheibe beginnt dann in der Landesmitte um 21.30 Uhr und endet um 23.13 Uhr.
Nach 23:13 tritt der Mond langsam wieder aus dem Kernschatten der Erde heraus und wird Stück für Stück heller. Um 1.30 Uhr ist die Finsternis zu Ende; der Mond hat dann den Halbschatten komplett verlassen.
Übrigens: Bei einer totalen Mondfinsternis wird der Mond nicht schwarz, sondern er leuchtet orangerot. Dieses Phänomen entsteht durch die Brechung des Sonnenlichts in der Erdatmosphäre.
Nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes ist der Abendhimmel vor allem im Norden und Westen weitgehend klar. Im Südosten und Osten dagegen können Quellwolken den Blick auf das einzigartige astronomische Schauspiel verdecken, wie der Deutsche Wetterdienst vorhersagt. An einigen Orten könne es in diesen Teilen sogar Schauer mit Starkregen und Gewittern geben. "In den meisten Regionen Deutschlands sieht es aber wesentlich besser aus." Zur halbwegs klaren Sicht kommt eine selten laue Nacht.
Egal wo man die Mondfinsternis anschaut, wichtig ist laut DLR auf jeden Fall ein bis zum Horizont freier Blick in südöstliche Richtung - auch weitgehend frei von irdischen Lichtquellen. Zur Mitte der totalen Mondfinsternis ist der Mars etwa sechs Grad südlich des Mondes zu erkennen, direkt über dem Horizont. Dann könne man versuchen, beide zusammen zu fotografieren.
Nein, ihr könnt natürlich auch Netflix&Chill machen und den Mond Mond sein lassen bzw. euch die Fotos der anderen auf Instagram ansehen. Aber: Nochmal habt ihr in diesem Leben nicht die Chance, das live zu sehen.
Eine totale Mondfinsternis, die ähnlich lang ist wie die am 27. Juli und der genau gleiche Stand des Mars - gegenüber der Sonne und so nah an der Erde - werden nach Berechnungen der Volkssternwarte Bonn im Durchschnitt erst in etwa 105.000 Jahren wieder auftreten.
(czn/dpa)