Die Wissenschaftlerin und YouTuberin Mai Thi Nguyen-Kim hat in der Corona-Pandemie immer wieder über neue Erkenntnisse und überholte Theorien berichtet.Bild: IMAGO / STAR-MEDIA
Deutschland
Die Wissenschaftsjournalistin erreichte 2020 mit ihrer Corona-Berichterstattung auf Youtube Millionen Klicks und ist jetzt für ihre Arbeit geehrt worden.
Die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim (33)
ist für ihre Berichterstattung zur Corona-Pandemie als "Journalistin
des Jahres" geehrt worden. Die promovierte Chemikerin sagte am Montag
in Berlin bei der Preisverleihung "Journalistinnen und Journalisten
des Jahres 2020", sie sei zu Beginn der Pandemie beseelt gewesen,
wieviel Interesse es plötzlich für Wissenschaftsthemen gegeben habe.
Inzwischen sei aber auch ein neues "wissenschaftsfeindliches
Narrativ" im Umlauf, das aus der Pandemie erwachsen sei.
Youtube-Kanal "maiLab" seit Pandemie-Ausbruch bekannter geworden
Die Chemikerin und Journalistin wurde seit Ausbruch der Pandemie
vielen Youtube-Nutzern durch ihren Wissenschafts-Kanal "maiLab"
bekannt, der Teil des Content-Netzwerks Funk von ARD und ZDF ist.
Gründer und Veranstalter der Preisverleihung ist das Branchenmagazin
"Medium Magazin". Den undotierten Preis gibt es seit 2004, eine
unabhängige Fachjury bestimmt die Preisträger in mehreren Kategorien.
Ausgezeichnet werden Journalisten, die etwa besondere Themen und
Trends aufgegriffen oder sich mit Recherche oder
redaktionell-strategischer Leistung hervorgetan haben.
Auch Journalistin Bascha Mika und Markus Lanz werden ausgezeichnet
Für ihr Lebenswerk wurde die Journalistin Bascha Mika geehrt. Die
67-Jährige stand als Chefredakteurin viele Jahre bei der
linksalternativen Tageszeitung "taz" sowie später bei der
"Frankfurter Rundschau" an der Spitze. In ihrer Dankesrede sagte sie
über das Thema Frauenförderung: Der beste Weg sei, "sie zu
ermutigen".
ZDF-Talkshow-Moderator Markus Lanz erhielt den ersten Preis in der
Kategorie Unterhaltung.
In der Kategorie Chefredaktion national gewann Birgit Wentzien
(Deutschlandfunk). Auf Platz zwei folgte Daniel Drepper ("Buzzfeed
News") und den dritten Platz belegte Giovanni di Lorenzo ("Die
Zeit").
In der Kategorie Chefredaktion regional siegte Gregor Peter Schmitz
("Augsburger Allgemeine"), dahinter folgten Sabine Schicketanz und
Marion Kaufmann ("Potsdamer Neueste Nachrichten"). Dritter wurde Ralf
Heimann ("Rums"; ein multimediales Projekt in Münster).
Das NDR-Team Norbert Grundei, Korinna Hennig, Anja Martini, Katharina
Mahrenholtz, das hinter dem Podcast "Coronavirus-Update" mit dem
Virologen Christian Drosten steht, erhielt den ersten Preis in der
Kategorie Team.
Für den Bereich Reportage National bekam Thilo Mischke für seine
zweistündige ProSieben-Reportage über Rechtsradikalismus in
Deutschland eine Ehrung. Es gab zahlreiche weitere Kategorien bei der
Preisverleihung.
(vdv/dpa)