EU
29.08.2018, 12:3030.08.2018, 14:14
Es sind dramatische Szenen: Französische und britische Fischer haben
sich im Ärmelkanal eine heftige Auseinandersetzung auf hoher See
geliefert.
- Wie der französische Fernsehsender France 3 Normandie berichtete, versuchten Franzosen, die Konkurrenz aus Großbritannien mit rabiaten Mitteln davon abzuhalten, vor der Küste der Normandie Jakobsmuscheln zu fangen.
- Demnach kreisten sie mit ihren Booten mehrere Trawler aus Großbritannien ein. Dabei seien auch Steine und Rauchbomben geworfen worden. Die britische BBC sprach von einem "Jakobsmuschel-Krieg".
Hier eine Szene der Auseinandersetzung:
Die französische Meerespräfektur für den Ärmelkanal in Cherbourg
bestätigte Auseinandersetzungen im Bereich der Seine-Bucht, die sich
bereits am Dienstag in internationalen Gewässern abgespielt hatten.
Nach ihren Angaben waren etwa 35 französische und fünf britische
Wasserfahrzeuge an dem Zwischenfall beteiligt.
Was ist Hintergrund des Streits?
Grund für den seit Jahren schwelenden Konflikt ist, dass französische Fischer gesetzlich dazu verpflichtet sind, eine Schonzeit für Jakobsmuscheln zwischen Mai und Oktober einzuhalten. Für britische Fischer gilt dieses Verbot nicht. Sie pochen auf ihr Recht, vor der französischen Küste arbeiten zu dürfen. Laut einer Sprecherin der Meerespräfektur hatte es in früheren Jahren Vereinbarungen zwischen beiden Seiten gegeben - in diesem Jahr bislang aber noch nicht.
"Sie fangen einen Monat vor uns an zu arbeiten, und dann lassen sie uns nichts übrig."
ein an der Aktion beteiligter französischer Fischer zum Sender France 3.
Die Briten wehrten sich offenbar nicht weniger rabiat. Auf einem
France-3-Video ist zu sehen, wie ein Fischtrawler zwei kleinere Boote
rammt. Es handelt sich laut BBC wohl um ein schottisches Schiff.
France 3 zufolge trugen bei der Auseinandersetzung drei Boote
Löcher im Rumpf davon. Die BBC berichtete von zwei Schiffen, die mit
kaputten Fensterscheiben in ihre Heimathäfen zurückkehrt seien. Ein
Boot der Gendarmerie rückte an, um die aufgebrachten Seeleute zu
beruhigen. Verletzt wurde den Angaben zufolge aber
niemand.
(pb/dpa)