Bei einem Häftlingsaufstand in Venezuela und einem Brand sind nach Angaben der Behörden Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Bei dem Vorfall in den Zellen einer Polizeiwache in Valencia, der Hauptstadt des nördlichen Bundesstaates Carabobo, seien 68 Menschen gestorben.
Dies teilte die Staatsanwaltschaft mit. Vier Staatsanwälte sollten den Vorfall nun prüfen, schrieb Generalstaatsanwalt Tarek William Saab auf Twitter.
1) El @MinpublicoVE informa a la opinión pública que ante los terribles hechos acaecidos en la Comandancia d la Policia del Edo Carabobo, donde por un presunto incendio fallecieron 68 personas:HEMOS DESIGNADO 4 FISCALES ( 3 reg y 1 nac) para esclarecer estos dramáticos hechos
— Tarek William Saab (@TarekWiliamSaab) 29. März 2018
Die Nonprofit-Organisation "Una Ventana a la Libertad" (Ein Fenster zur Freiheit) verwies jedoch auf noch vorläufige und unbestätigte Informationen, wonach die Meuterei auf der Wache in Valencia begann, als ein bewaffneter Häftling einem Beamten ins Bein geschossen habe. Kurz darauf sei ein Feuer ausgebrochen, die Flammen hätten Matratzen in den Zellen erfasst.
Einsatzkräfte sollen ein Loch in die Wand gebohrt haben, um die Häftlinge im Gebäude zu befreien. Auf Fotos, die "Una Ventana a la Libertad" teilte, waren teils massiv verletzte Häftlinge zu sehen, die auf Bahren fortgetragen wurden.
Una Ventana a la Libertad responsabiliza a ministra Varela por lo ocurrido en la Comandancia General de #PoliCarabobo https://t.co/wBZRLbqa3y #UVLObserva #DerechosHumanos #28Mar vía .@ventanalibertad
— Pableysa Ostos (@PableOstos) 28. März 2018
Die Nonprofit-Organisation setzt sich für verbesserte Bedingungen in venezolanischen Gefängnissen ein. In den Haftanstalten des Landes sind Meutereien und Zusammenstösse zwischen Insassen und Wärtern keine Seltenheit. Häftlinge kommen oft mit der Hilfe korrupter Aufsichtspersonen an Waffen und Drogen, bewaffnete Gruppen kontrollieren oft ganze Zellblöcke.
In Valencia versammelten sich zahlreiche aufgebrachte Angehörige der Häftlinge, die von den Behörden Antworten über deren Schicksal forderten. Polizisten setzten Tränengas gegen die Menge ein. (ap)