Politik
International

Boris Johnson kam mit Hund zur Wahl – dahinter steckte ein britischer Brauch

British Prime Minister Boris Johnson and his dog Dilyn leave a Westminster polling station after casting his vote on Thursday, December 12, 2019. Mr Johnson is seeking a majority in the General Electi ...
Boris Johnson auf dem Weg zum Wahllokal. Bild: imago images / UPI Photo
International

Boris Johnson kam mit Hund zur Wahl – dahinter steckte ein britischer Brauch

13.12.2019, 16:4013.12.2019, 16:40

Die Briten neigen dem Klischee zufolge zu exzentrischem Verhalten. Und es ist ja nicht so, dass es für dieses Vorurteil nicht fast täglich neue Bestätigungen gäbe.

Die Verkörperung britischer Eigentümlichkeit ist sicherlich Boris Johnson. Der Premier tritt in jedes Fettnäpfchen, das sich ihm bietet.

Am Donnerstag ging vorerst alles gut. Johnson gab bereits am Morgen bei der Parlamentswahl seine Stimme ab. Er kam zu einem Wahllokal in der Nähe seines Amtssitzes in der Downing Street – und das mit Hund. (Der Vierbeiner heißt Dilyn.)

Und Johnson war längst nicht der einzige Brite, der am Donnerstag seinen Hund zur Wahl mitnahm.

Unter dem Hashtag #DogsAtPollingStations posteten unzählige User auf Social Media wie Twitter oder Instagram Bilder von ihren Hunden im Wahllokal.

Hunde vor Wahllokalen – hier eine Auswahl:

Okay, cool. Wirklich eine großartige Idee! Aber was steckt eigentlich dahinter? Wir haben uns für euch auf die Suche gemacht.

Tatsächlich handelt es sich bei #DogsAtPollingStations um sowas wie einen britischen Brauch bei Wahlen.

Auf den Hund gekommen: Wie alles begann

Angefangen hat alles wohl 2015, geht man nach diesem "Telegraph"-Artikel. Zur Parlamentswahl hatte BBC-Moderator Evan Davis auf Twitter nachgefragt, ob er seinen Hund mit ins Wahllokal nehmen könne.

Damit löste er eine wahre Kettenreaktion aus. Erst folgten hunderte Antworten auf seinen Tweet, die sich inhaltlich mit der Frage auseinandersetzten.

Dann kam die nächste Stufe: die Praxis. Twitter-User begannen damit, Bilder ihrer vierbeinigen Freunde im Wahllokal zu posten.

Der Rest ist Geschichte. Britische Geschichte, um genau zu sein.

Hunde und britische Politik – wir sind noch nicht am Ende der Geschichte. Eine Episode gibt es noch, die sich zu erzählen lohnt.

Im Oktober 2018 hatte es bereits eine Anti-Brexit-Demo gegeben, die auf den schönen Namen "Wooferendum" hörte. Etwa 1000 Hundebesitzer waren zusammen mit ihren Haustieren auf der Straße.

(om)

Merz will Verbrenner-Aus kippen – Experten alarmiert: "Macht alles nur noch schlimmer"
Vor dem Autogipfel im Kanzleramt ist bereits klar: Friedrich Merz will sich für ein Aus des Verbrenner-Aus 2035 in der EU einsetzen. Ein Fehler, wie zwei Expert:innen gegenüber watson erklären. Doch was ist die Alternative?
Kommt die Rolle rückwärts in der Klima- und Wirtschaftspolitik der Europäischen Union? Um das EU-weite Verbot von Neuzulassungen für Verbrenner-PKWs ab 2035 wird hitzig debattiert – auch in Deutschland. Die Union macht Druck, mittlerweile bezeichnet auch Kanzler Friedrich Merz das Vorhaben als "falsches Verbot" und warnt vor Nachteilen für die deutsche Autoindustrie.
Zur Story