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Erneut Raketenangriffe auf Israel -– Suche nach rascher Waffenruhe

Rockets are launched from the Gaza Strip to Israel, Tuesday, May 18, 2021. Since the fighting began last week, the Israeli military has launched hundreds of airstrikes it says are targeting Hamas&#039 ...
Weitere Raketen fliegen aus dem Gaza-Streifen Richtung IsraelBild: ap / Hatem Moussa
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Erneut Raketenangriffe auf Israel – Suche nach rascher Waffenruhe

18.05.2021, 17:49
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Bei neuen massiven Raketenangriffen militanter Palästinenser auf israelische Ortschaften sind nach Angaben von Rettungskräften mindestens zwei Menschen getötet worden. Mehrere weitere erlitten demnach am Dienstag zum Teil schwere Verletzungen. Der Polizei zufolge handelte es sich bei den Toten um Thailänder. Bei einem Angriff im Grenzgebiet zum Gazastreifen sei ein Haus getroffen worden, in dem ausländische Arbeiter lebten.

An einem israelischen Kontrollpunkt nahe Ramallah im besetzten Westjordanland lieferten sich am Dienstag militante Palästinenser und israelische Solaten ein Feuergefecht. Dabei wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah ein Mensch getötet und mehrere Dutzend weitere durch Schüsse verletzt. Nach Angaben der israelischen Armee wurden auch zwei Soldaten verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Nach Darstellung der Armee hatten bewaffnete Palästinenser das Feuer auf Soldaten und einen Kommandeur an dem Posten eröffnet.

Abbas hatte sich gegen bewaffnete Zusammenstöße ausgesprochen

Zu der Gewalt kam es, nachdem Tausende Palästinenser im Zentrum von Ramallah gegen die Militärangriffe Israels im Gazastreifen demonstriert hatten und einige Hundert von ihnen anschließend zu dem Kontrollpunkt marschiert waren. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte sich in der Vergangenheit immer wieder gegen bewaffnete Zusammenstöße mit Israel ausgesprochen. Beobachter gehen davon aus, dass er seine Sicherheitskräfte anweisen wird, bewaffnete Fatah-Gruppierungen zu zügeln. Abbas befürchtet den Einschätzungen zufolge, dass die islamistische Hamas versuchen könnte, ihn mithilfe eines neuen bewaffneten Aufstands im Westjordanland zu stürzen.

In Folge des Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen sind in Israel bislang zwölf Menschen getötet worden, Hunderte weitere wurden verletzt. Das Gesundheitsministerium in Gaza bezifferte die Zahl der Getöteten bei israelischen Angriffen auf 213, unter ihnen 61 Kinder. Verletzt worden seien 1442 Menschen.

Viele internationale Stimmen äußerten sich besorgt

International wuchs die Besorgnis über die Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern, die hohe Zahl ziviler Todesopfer und eine mögliche Ausweitung des Konflikts. US-Präsident Joe Biden erklärte seine Unterstützung für eine Waffenruhe. Er sieht sich zunehmendem Druck ausgesetzt, stärker für ein Ende der Gewalt einzutreten. In einer Mitteilung des Weißen Hauses blieb er allerdings hinter Forderungen nach einer sofortigen Waffenruhe auch aus seiner eigenen demokratischen Partei zurück. US-Außenminister Antony Blinken sagte am Dienstag bei einem Besuch in Island: "Unser Ziel bleibt es, den momentanen Kreislauf der Gewalt so schnell wie möglich zu beenden."

Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter. Dessen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte am Montag an, die Angriffe im Gazastreifen würden fortgesetzt. Es gehe darum, dass "Ruhe und Sicherheit für alle israelischen Bürger wiederhergestellt werden".

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron beriet mit seinem ägyptischen Kollegen Abdel Fattah al-Sisi und dem jordanischen König Abdullah II. über die Krise. Wie es aus Kreisen des Präsidialamtes in Paris hieß, sei eine rasche Waffenruhe Ziel der diplomatischen Initiative.

In der Diskussion um eine mögliche Rolle der EU in den Vermittlungsbemühungen zur Beendigung des Konflikts sprach sich Deutschlands Außenminister Heiko Maas für ein gemeinsames Engagement mit anderen Akteuren aus. "Ein Baustein, wie sich die EU einbringen kann, ist das Nahost-Quartett, welches nun wieder aktiv ist", sagte er mit Blick auf die Gruppe aus den USA, Russland, den Vereinten Nationen und der EU.

Bislang 3300 Raketen auf Israel gefeuert

Am Dienstagvormittag hatten militanten Palästinenser ihren Beschuss Israels zunächst für mehrere Stunden unterbrochen, bevor sie ihn vor allem auf den Süden des Landes fortsetzten. Unter Beschuss gerieten auch zwei Grenzübergänge, die unter anderem für Hilfslieferungen geöffnet wurden.

Nach Angaben des Militärs wurden bislang mehr als 3300 Raketen auf Israel abgefeuert. Dessen Luftwaffe griff nach eigenen Angaben unter anderem Häuser von Hamas-Kommandeuren im Gazastreifen an. In Ramallah im Westjordanland demonstrierten Tausende Palästinenser gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen.

Nach Angaben des israelischen Militärs wurden in der Nacht auch sechs Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert. Sie seien aber alle auf libanesischem Boden niedergegangen.

(nb/dpa)

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