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Ukraine-Krieg: Russlands neue Bombe sorgt für Schrecken – und Demoralisierung

ARCHIV - 19.01.2022, Russland, Krasnodar: Russische Suchoi Su-34 Jagdbomber parken vor einer Milit
Russische Suchoi Su-34 Jagdbomber sollen die 1,5 Tonnen schweren Bomben abfeuern können.Bild: AP / Vitaliy Timkiv
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Russlands neue Bombe sorgt für Schrecken und Demoralisierung in der Ukraine

10.03.2024, 15:35
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Für die Ukraine sieht es nicht gut aus. Nach einem langen Hin und Her aus Siegen und Rückschlägen wirkt das Land im Krieg gegen Russland geschwächt. Nicht nur hat die Ukraine seit Monaten kaum Landgewinne zu verzeichnen. Im Gegenteil: Ende Februar musste sie die monatelang umkämpfte Ortschaft Awdijiwka der russischen Armee überlassen. Darüber hinaus herrscht innerhalb des Staats- und Militärapparates Unruhe.

Noch vor dem Rückzug aus Awdijiwka hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Armeechef Walerij Saluschnyj nach offensichtlichen Differenzen abberufen. Saluschnyj wurde nun zwar zum ukrainischen Botschafter in Großbritannien ernannt. Dennoch wirkt die Führung des Landes destabilisiert. Zudem blieben wichtige Zahlungen der USA aus und bei einer möglichen nächsten Präsidentschaft von Donald Trump ab Ende des Jahres könnte es für die Finanzierung der ukrainischen Verteidigung ganz düster aussehen.

Doch nicht nur das: Russland, das mehr und mehr die Oberhand gewinnt, produziert Waffen und Munition am laufenden Band. Dafür werden unter anderem auch alte Geschosse aus Sowjet-Zeiten genutzt. Was diese anrichten können, zeigt nun ein Video, das der britische "Telegraph" geteilt hat.

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Gleitbombe FAB-1500: 1,5 Tonnen aus Zeiten des Kalten Krieges

Wie schon länger bekannt ist, funktioniert Russland alte Bomben aus dem Kalten Krieg – als das Land noch die Sowjetunion war – um. Diese werden modifiziert und für die moderne Kriegsführung angepasst. Statt einfach aus der Luft zu fallen, wofür sie ursprünglich gebaut wurden, können die Bomben FAB-250, FAB-500 und FAB-1500 nun per Satelliten- und Lasernavigation gelenkt werden. In dem Zustand nennt man sie daher nicht mehr Freifall-, sondern Gleitbomben.

Die Bomben können unter anderem von russischen Suchoi Su-34 Jagdbombern abgefeuert werden. Besonders gefährlich für die Ukraine ist die FAB-1500. Sie wiegt mit knapp über 1,5 Tonnen ähnlich viel wie ein Auto. Der Vorteil für Russland liegt vor allem darin, dass die FAB-1500 den ukrainischen Luftabwehrsystemen leichter entwischen können.

Neben den FAB-Bomben hat die Ukraine auch immer wieder mit Drohnenangriffen zu kämpfen.

Zudem können sie aus großer Entfernung abgefeuert werden, wodurch die Ukraine die abschießenden Kampfjets mit den Abwehrsystemen nicht erreichen kann. Die Flieger können die FAB-Bomben 40 bis 60 Kilometer vor dem anvisierten Ziel abwerfen, manche Militärblogger:innen sprechen sogar von einer noch höheren Reichweite.

Video zeigt Aufprall von FAB-Bomben in der Ukraine – "Die Hölle"

Mittlerweile zeigen Aufnahmen vom Einsatz der FAB-1500 und seiner kleineren Versionen das Ausmaß ihrer Zerstörungskraft. In einem neuen Video, das der "Telegraph" geteilt hat, ist zu sehen, wie der Einschlag einer einzigen Bombe gar einen ganzen Gebäudekomplex zerstört.

CNN zitierte zuletzt einen ukrainischen Armee-Angehörigen, der zugab, dass die FAB-1500 für viele Soldat:innen demoralisierend seien:

"Nicht alle unsere Leute können das aushalten. An den FAB-500 sind sie zwar inzwischen mehr oder weniger gewöhnt, aber der FAB-1500 ist die Hölle."

Diese Bombe hat jedoch auch einen Nachteil: Einmal abgeworfen, lässt sie sich nicht mehr steuern. Das heißt, dass sie zumindest nicht für bewegliche Ziele infrage kommen kann. Allerdings hat sich in der Vergangenheit auch gezeigt, dass Russlands Taktik vor allem auch darin besteht, möglichst viel Zerstörung anzurichten, bevor Bodentruppen vorrücken. Experten befürchten auch, dass diese Bombe eine neue Offensive einleiten könnte.

Putin-Verbündeter droht Nato und widerspricht damit dem Kreml-Chef

Russland befindet sich im Krieg, auf dem Schlachtfeld in der Ukraine und im digitalen Raum mit dem Westen. Russland, so der Vorwurf, führt zahllose Desinformationskampagnen durch. Aktuell steht etwa ein Spitzenpolitiker der AfD, Maximilian Krah, im Verdacht, sich von Russland bezahlen lassen zu haben. Der Generalbundesanwalt hat nun Vorermittlungen aufgenommen, um den Anfangsverdacht zu überprüfen.

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