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Bachmut: Ukraine überrascht mit ungewöhnlicher Aktion an der Front

12.05.2023, Ukraine, Bachmut: Ukrainische Soldaten feuern eine Kanone in der Nähe von Bachmut in der Region Donezk ab. Foto: LIBKOS/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Ukraine und Russland haben nicht nur Kanonen im Einsatz, sondern auch Drohnen.Bild: AP / LIBKOS
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Bachmut: Ukraine überrascht mit ungewöhnlicher Aktion an der Front

22.05.2023, 16:03
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Triggerwarnung: In diesem Text wird der Tod zweier russischer Soldaten beschrieben.

Die Einnahme der Stadt Bachmut ist umstritten. Während der russische Präsident Wladimir Putin seinen Wagner-Söldnern zur Einnahme der Stadt gratulierte, ließ der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Rande des G7-Gipfels durchblicken, dass das nicht die Wahrheit sei.

Vielmehr würden die russischen Soldaten in Bachmut nur Verwüstung und Tote vorfinden. Auch seien viele russische Soldaten getötet worden. Laut den Aussagen des ukrainischen Präsidenten hätte Russland also viele Ressourcen darauf verwendet, ein inzwischen nahezu unbewohntes und verwüstetes Gebiet zu erobern.

Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Nun überrascht die Ukraine allerdings mit einem Video von der Front in ebendieser Stadt.

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Ukraine rettet Leben von Wagner-Söldner

Das ukrainische Verteidigungsministerium teilte vergangenen Sonntagabend ein Video aus einem Schützengraben, vermutlich an der Front in Bachmut. Aufgenommen aus einer Drohne.

Demnach sollen ukrainische Soldaten Anfang Mai dabei geholfen haben, das Leben eines russischen Wagner-Söldners, Ruslan Anitin, zu retten.

Der wurde den Angaben zufolge ohne Ausbildung von der Wagner-Gruppe zusammen mit zwei weiteren Männern an die Front geschickt. Genau genommen in die Nähe der nächstgelegenen Stellung der ukrainischen Streitkräfte. Ihnen sei mit Erschießung gedroht worden, sollten sie ihre Stellung verlassen.

Die beiden anderen Soldaten kamen ums Leben, als sie versuchten, ukrainische Drohnen, die sie verfolgten, abzuschießen. Als sie verwundet wurden, erkannten sie, so schreibt es das ukrainische Verteidigungsministerium, dass sie nicht aus den Schützengräben gerettet werden würden. Daraufhin erschoss sich einer, der andere sprengte sich mit einer Granate in die Luft.

Der einzige Überlebende: Wagner-Söldner Ruslan Anitin.

Anitin signalisierte der Drohne, die sich anschickte, auch ihn anzugreifen, dass er bereit war, sich zu ergeben. Er sei unbewaffnet und seine vierjährige Tochter warte zu Hause auf ihn.

Ukraine-Soldaten retten Wagner-Söldner

Daraufhin baten die ukrainischen Drohnenbetreibenden bei ihren Befehlshabern um Erlaubnis, den russischen Söldner in Gefangenschaft zu nehmen. Sie warfen neben Anitin eine Nachricht zu Boden. Darauf stand: "Ergib dich. Folge mir und wir werden dein Leben retten".

Der Söldner folgte der Drohne durch die Schützengräben, an Leichen von 30 bis 40 gefallenen Kameraden vorbei. Die Evakuierung dauerte rund zwei Stunden.

Während dieser Zeit wurde Anitin von den Stellungen der Wagner-Söldner und den russischen Streitkräften mit mehr als zehn Mörser- und Artilleriegeschossen angegriffen. Sogar Feuer aus Maschinengewehren überstand der Söldner. Sie trieben ihn in ihre eigenen Stellungen und retteten – so beschreibt es das ukrainische Verteidigungsministerium – so sein Leben.

Sorge vor Urankatastrophe in Russland wächst

Russland steht in weiten Teilen unter Wasser. Die Frühjahrsflut soll nach Zählungen der Behörden bereits 18.000 Häuser unter Wasser gesetzt haben. Vor allem in den Gebieten Orenburg im Süden des Ural-Gebirges und im sibirischen Gebiet Kurgan breitete sich demnach die Flut aus. In der gleichnamigen Gebietshauptstadt Kurgan schwoll der Fluss Tobol binnen eines Tages um fast anderthalb Meter an.

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