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Er galt als Putins Mann fürs Grobe: Jewgeni Prigoschin, Chef der paramilitärischen Söldner-Gruppe Wagner. Er und seine Einheiten waren mitverantwortlich für die Gräueltaten von Butscha. Die Wagner gelten als besonders aggressiv, ohne Mitleid.
Nun soll Prigoschin tot sein. Gestorben beim Absturz seines Privatflugzeuges. Russische Behörden haben das mittlerweile, nach der Identifizierung aller zehn Opfer, bestätigt.
"Im Rahmen der Aufklärung des Flugzeugabsturzes im Gebiet Twer wurde eine molekular-genetische Expertise durchgeführt", erklärte das Ermittlungskomitee, laut der russischen Nachrichtenagentur Tass. "Ihren Ergebnissen zufolge wurde die Identität aller zehn Toten festgestellt. Sie entspricht der veröffentlichten Passagierliste."
Die offizielle Bestätigung Prigoschins Todes hält viele aber nicht davon ab, weiter zu spekulieren. Angeheizt werden die skurrilen Theorien nun auch von einem alten Video des Wagner-Chefs.
In dem Video-Clip, der wohl aus dem April 2023 stammt, erklärte Prigoschin, Russland stehe am Rand einer Katastrophe. Jene, die die Wahrheit sagten und sich weigerten, der Führungsebene den "Arsch zu küssen", meinte Prigoschin, würden rausgeworfen. Der Clip stammt laut der Nachrichtenagentur Reuters aus einem Interview mit dem russischen Militärblogger Semjon Pegow.
Prigoschin betonte außerdem, er selbst wolle ehrlich sein mit den Russ:innen. Er sagte: "Besser, sie töten mich." Pikant: Zu sprechen kam der Wagner-Chef in diesem Zusammenhang auch auf ein Flugzeug, das am Himmel zerbrechen werde, sollten die Schrauben nicht angezogen werden.
Nachdem der Clip nun unter anderem auf X, ehemals Twitter, und Telegram die Runde macht, wird wild spekuliert: Wusste Prigoschin, was ihm bevorsteht? Und hat sich der Kreml, der mutmaßlich für den Absturz verantwortlich sein könnte, von der Metapher inspirieren lassen? Oder ist er vielleicht doch nicht tot?
In diesem Video erfährst du mehr über den Tod von Prigoschin:
Auf dem Telegram-Kanal Grey Zone, der zur Gruppe Wagner gehört, wird unter dem geposteten Video-Clip fleißig kommentiert. "Er wusste es", schreibt einer. "Wurde wahr", schreibt ein anderer. Besonders verdächtig erscheint den meisten, die Metapher mit dem Flugzeug, das auseinanderfällt. Manch ein:e Kommentator:in sieht aber auch die Ukraine oder Frankreich in der Schuld.
Ein anderer legt allerdings nahe, dass Prigoschins Tod nur vorgetäuscht sei, und er nun im Geheimen auf dem afrikanischen Kontinent weiterarbeiten würde.
"Vielleicht ist sein 'Tod' Teil des Deals, den er mit Putin gemacht hat, und er hat sich irgendwo in der Ferne zurückgezogen und wird nie wieder gesehen", kommentiert auch jemand unter dem Videoclip, den unter anderem der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Gerashchenko gepostet hat. Andere sehen das Video vielmehr als Beweis dafür, dass Prigoschin sehr wohl wusste, was ihm blühen könnte.
Unter dem geposteten Clip auf dem Profil der ukrainisch-amerikanischen Künstlerin Natalka schreibt ein User: "Es war nett vom Kreml, seinem Mord eine persönliche Note zu geben." Ein anderer schreibt: "Ich denke, Putin hat den töte-mich-besser-Part wörtlich genommen."
Der Kreml selbst weist alle Anschuldigungen und Behauptungen, Prigoschin sei auf Geheiß des russischen Machthabers oder der Führungsriege, getötet worden, als Lügen zurück. Nach den ersten Nachrichten über Prigoschins Tod sprach Putin von einem talentierten Menschen, der aber schwere Fehler gemacht habe.
(Mit Material der dpa)
