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Russland: USA erheben schwere Vorwürfe wegen Vorgehen in Lateinamerika

A person holds a rainbow colored poster featuring an image depicting Russia's President Vladimir Putin in downtown Buenos Aires, Argentina, Saturday, Nov. 4, 2023, where thousands have gathered t ...
Russland streut wohl gezielt Falschinformationen in Lateinamerika.Bild: AP / Rodrigo Abd
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Putin-Propaganda in Lateinamerika: USA erheben schwere Vorwürfe gegen Russland

08.11.2023, 10:56
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Seit dem Februar 2022 ist die Welt zurück in der Zeit der Blockbildung. So zumindest macht es den Eindruck. Der Westen gegen den Osten. Demokratie gegen Autokratie. Ein Kampf der Systeme. Immer wieder wird betont, dass auf den Schlachtfeldern der Ukraine die Freiheit der gesamten westlichen Welt verteidigt würde.

Gleichzeitig verbündet sich auch Russland mit anderen Staaten. Zum Beispiel China, Nordkorea oder Iran. Aber auch einige Staaten auf dem afrikanischen Kontinent oder in Lateinamerika stellen sich nicht gegen Russland. Was der russische Präsident und sein Regime wohl auch betreiben: Stimmung gegen Ukraine und die Nato schüren. Die USA machen Russland nun schwere Vorwürfe wegen des Vorgehens in Lateinamerika.

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USA will Russlands Propaganda stoppen

Laut der Nachrichtenagentur Reuters werfen die Vereinigten Staaten Russland vor, eine Desinformationskampagne in Lateinamerika zu finanzieren. Konkret gehe es dabei darum, die Unterstützung der Ukraine zu schwächen und auch Anti-USA- und Anti-Nato-Stimmungen zu stärken. Dafür würden Medienkontakte mit Propaganda und Fake News gefüttert.

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Präsident Joe Biden und seine Regierung wollen gegen die Desinformation umgehen.Bild: AP / Matt Rourke

"Das ultimative Ziel des Kremls scheint darin zu bestehen, seine Propaganda und Desinformation über lokale Medien in einer Weise zu verbreiten, die dem lateinamerikanischen Publikum organisch erscheint", zitiert Reuters das US-Außenministerium. Russland habe sich zu den Vorwürfen nicht geäußert und Anfragen bislang ignoriert.

Die USA haben es sich zur Aufgabe gemacht, andere Staaten über die russischen Machenschaften aufzuklären. Mit den Desinformationskampagnen würde Russland außenpolitische Ziele verfolgen, heißt es. So habe die USA eine Geheimdienstbewertung an über 100 Regierungen verschickt. Das hatten die USA im Oktober öffentlich gemacht. In der Geheimdienstbewertung ging es wohl darum, dass Moskau Spione, russische Staatsmedien und Social Media nutze, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Demokratie zu untergraben.

Russische Kampagne soll zahlreiche Länder betreffen

So nun wohl auch in Lateinamerika. Laut den USA soll die Kampagne wohl in Argentinien, Bolivien, Chile, Kolumbien, Kuba, Mexiko, Venezuela, Brasilien, Ecuador, Panama, Paraguay, Peru und Uruguay laufen.

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Der russische Präsident hätte wohl gerne weltweit seine Finger im Spiel.Bild: Pool Sputnik Kremlin/AP / Gavriil Grigorov

Russische Medienmacher:innen würden dabei laut Reuters Inhalte an Journalist:innen in den jeweiligen Ländern "zur Überprüfung, Bearbeitung und schließlich Veröffentlichung in Massenmedien" schicken. Die Nachrichtenagentur zitiert dabei das US-Außenministerium. Die mutmaßlichen Medien in Lateinamerika hätten sich zu Anfragen noch nicht geäußert.

Immer wieder fallen Medien auch ohne eine solche vermeintliche Kooperation auf russische Desinformation herein. So stand im Sommer beispielsweise der ORF aus Österreich in der Kritik, russische Propagandavideos für bare Münze gehalten zu haben. Konkret ging es damals um Videos, die nahelegen sollten, dass die Ukraine ihre Soldat:innen mit Gewalt verpflichtete. Faktenchecker:innen hatten die Panne damals aufgedeckt. Kritiker:innen warfen dem Korrespondenten zudem eine prorussische Haltung vor – er dementierte.

Auch das deutsche Innenministerium warnt vor russischen Desinformationskampagnen. Mit einem FAQ versucht die Behörde aufzuklären.

Putin-Verbündeter droht Nato und widerspricht damit dem Kreml-Chef

Russland befindet sich im Krieg, auf dem Schlachtfeld in der Ukraine und im digitalen Raum mit dem Westen. Russland, so der Vorwurf, führt zahllose Desinformationskampagnen durch. Aktuell steht etwa ein Spitzenpolitiker der AfD, Maximilian Krah, im Verdacht, sich von Russland bezahlen lassen zu haben. Der Generalbundesanwalt hat nun Vorermittlungen aufgenommen, um den Anfangsverdacht zu überprüfen.

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