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Paypal schränkt Spenden nach Erdbeben für Syrien teilweise ein

07.02.2023, Syrien, Aleppo: Menschen sitzen auf den Trümmern eingestürzter Gebäude. Die Zahl der Toten im Erdbebengebiet an der türkisch-syrischen Grenze steigt - und nach wie vor werden viele Mensche ...
Syrien, Aleppo: Menschen sitzen nach dem Erdbeben auf den Trümmern eingestürzter Gebäude.Bild: AP / Omar Sanadiki
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Erdbeben: Paypal schränkt Spenden für Syrien teilweise ein – das ist der Grund

09.02.2023, 14:52
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Tausende Tote, Abertausende Verletzte – und die Gefahr ist noch nicht gebannt. Das Erdbeben, das das Grenzgebiet Türkei-Syrien am Montag getroffen hat, bring noch ungeahnte Konsequenzen mit sich. Mehrere Nachbeben hat es bereits gegeben – und noch mehr Opfer gefordert. Weitere könnten folgen.

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Sofort haben sich westliche Hilfsorganisationen auf den Weg gemacht, um die türkischen wie syrischen Behörden beim Bergen von Menschen zu unterstützen oder humanitäre Hilfsgüter zu liefern.

Dabei gibt es allerdings ein Problem, das Paypal-Spender:innen vielleicht sogar schon aufgefallen ist.

Wer schon öfter an Nichtregierungsorganisationen (NGOs) gespendet hat, kennt die Prozedur vermutlich: Damit das Spenden schneller und einfacher geht, nutzen NGOs häufig Paypal-Links, an die Privatpersonen unkompliziert kleine und größere Summen schicken können. Natürlich wollen jene Spender:innen auch angeben, wofür sie spenden.

ARCHIV - 12.05.2022, Sachsen, Dresden: ILLUSTRATION - Eine Frau hält ein Smartphone mit dem Logo des Bezahldienst Paypal. (gestellte Szene) Paypal gibt am 03.11.2022 Zahlen für das 3. Quartal bekannt. ...
Wer über Paypal Geld spenden möchte, sollte am besten nicht "Syrien" in den Betreff schreiben. Bild: dpa / Sebastian Kahnert

Nach der Erdbeben-Katastrophe sollte man allerdings ein wenig vorsichtiger sein. Denn: Steht im Betreff der Spende das Wort "Syrien", bleibt das Geld erst einmal stecken. Die Transaktion müsse überprüft werden, heißt es dann von dem Finanzdienstleister. Dies könne bis zu 72 Stunden dauern.

Watson hat zum Test STELP, einer der Soforthilfe-Organisationen, eine Spende zukommen lassen. Einmal mit dem Betreff "Katastrophenhilfe Türkei" und einmal stand "Erdbeben Türkei und Syrien" als Verwendungszweck in der Zeile. Beide Spenden hatte die watson-Redaktion am Morgen des 7. Februar um 7.45 Uhr getätigt. Jene mit dem Begriff "Syrien" in der Zeile war um 16 Uhr noch immer nicht überwiesen.

Screenshot der selbst getätigten Spende über Paypal.
Screenshot der selbst getätigten Spende über Paypal.Bild: Paypal/Screenshot

Grund dafür ist vermutlich, dass sowohl die USA als auch die EU das gebeutelte Syrien mit Wirtschaftssanktionen belegt haben.

Allerdings gilt diese Einschränkung offenbar nicht für alle Überweisungen. Bei einem weiteren Test an eine bekanntere Hilfsorganisation gab es – wie es aussieht – keine Probleme.

Paypal hat eine Anfrage von watson dazu unbeantwortet gelassen.

Der syrische Rote Halbmond hat unterdessen den Westen nach der Erdbebenkatastrophe zur Aufhebung dieser Sanktionen und zusätzlich zu Hilfsleistungen aufgerufen. "Nach diesem Erdbeben ist die Zeit gekommen", sagte der Leiter der Organisation, Chaled Habubati, am Dienstag bei einer vom syrischen Staatsfernsehen übertragenen Pressekonferenz. Er appelliere an "alle EU-Länder, die Wirtschaftssanktionen gegen Syrien aufzuheben".

Hilfe auch in Syrien: Kritik an der Bundesregierung wird laut

Außerdem rief er die US-Entwicklungsbehörde USAID dazu auf, "dem syrischen Volk Hilfe zu leisten".

Auch Menschenrechtsaktivist:innen, wie die Influencerin und Journalistin Helen Fares, machen auf diesen Umstand aufmerksam und kritisieren eine selektive Hilfsbereitschaft.

Nach mehr als einem Jahrzehnt Krieg in Syrien wird die Regierung des Präsidenten Baschar al-Assad vom Westen weiterhin geächtet. Das erschwert die internationalen Hilfsbemühungen nach dem verheerenden Erdbeben von Montag, bei dem nach syrischen Staatsmedien und Rettungsdiensten allein in Syrien mehr als 1600 Menschen ums Leben kamen und mehr als 3600 weitere verletzt wurden.

Der rote Halbmond habe 3000 Freiwillige für den Einsatz mobilisiert, sagte Habubati. Die Organisation ist in den von der Regierung kontrollierten Gebieten tätig. Habubatis Aufruf ähnelt dem des syrischen Außenministers Faisal Mekdad.

Sanktionen legen Syriens Wirtschaft lahm

Er sagte am Montag, Damaskus sei bereit, alle Verfahren zu erleichtern, "die für internationale Organisationen notwendig sind, um humanitäre Hilfe zu leisten".

Der jahrelange Konflikt und Wirtschaftssanktionen haben Syriens Wirtschaft lahmgelegt und seine Fähigkeit geschwächt, auf Katastrophen zu regieren. Unter anderem die EU verhängte seit Beginn des Syrien-Konflikts umfangreiche Sanktionen gegen die Assad-Regierung. Trotz zahlreicher Sanktionen erreicht internationale Hilfe über die Einrichtungen der Vereinten Nationen die von der Regierung kontrollierten Gebiete. Viele der UN-Agenturen haben Niederlassungen in Damaskus.

(Mit Material von AFP)

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