Es ist der erste G20-Gipfel von US-Präsident Biden und der letzte von Kanzlerin Merkel. Beim Treffen der größten Wirtschaftsmächte geht es darum, wie die Erderwärmung gebremst und das Coronavirus besiegt werden kann. Vorher widmet sich Biden aber noch zwei anderen Themen.
Vor seinem ersten G20-Gipfel wird US-Präsident Joe Biden am Freitag eine Audienz bei Papst Franziskus haben und sich mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron treffen. Bei dem Gespräch mit Macron soll es um die Beilegung des Streits um ein neues Sicherheitsbündnis der USA im Südpazifik gehen, das Frankreich ein milliardenschweres U-Boot-Geschäft mit Australien gekostet hat. Das hatte zu wütenden Reaktionen in Frankreich geführt und Zweifel an der Verlässlichkeit der transatlantischen Partnerschaft genährt.
Der erste G20-Gipfel der wichtigsten Wirtschaftsmächte aller Kontinente beginnt am Samstag. Am Rande der zweitägigen Konferenz wird Biden auch die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen, die in Rom und beim anschließenden Weltklimagipfel in Glasgow Abschied von der großen Weltbühne nimmt. Begleitet wird die nur noch geschäftsführende Kanzlerin in Rom von ihrem ebenfalls nur noch geschäftsführenden Finanzminister - und wahrscheinlichen Nachfolger - Olaf Scholz, der schon am Freitag anreist.
Möglicherweise werden die beiden am Rande des Gipfels auch Treffen mit anderen Staats- und Regierungschefs zusammen haben, was es aber auch früher schon hin und wieder gegeben hat. "Das hat natürlich eine besondere Signalwirkung", heißt es zu dem gemeinsamen Auftritt in Regierungskreisen. Man wolle damit Kontinuität in der deutschen Außenpolitik beweisen.
Bevor Merkel zum ersten Mal das G20-Parkett im Kongresszentrum La Nuvola am Rande Roms betritt, gehört die volle Aufmerksamkeit dem zweiten Europabesuch Bidens als US-Präsident. Das Treffen mit dem Papst ist ein ganz besonderer Termin für Biden. Der 78-Jährige, der regelmäßig in die Kirche geht, gilt als gläubiger Katholik. Er ist erst der zweite katholische Staatschef in der Geschichte der Vereinigten Staaten nach John F. Kennedy. Biden wird von seiner Ehefrau Jill zum Papst begleitet. Im Vatikan soll es nach Angaben des Weißen Hauses unter anderem um die Bewältigung der Corona-Pandemie, den Klimawandel und die weltweite Bekämpfung der Armut gehen.
Unklar blieb, ob auch das umstrittene Thema Abtreibung zur Sprache kommen wird. Bidens Regierung unterstützt das Recht auf Abtreibung, was im Widerspruch zur Position der katholischen Kirche steht. Einzelne US-Bischöfe hatten daher gefordert, Biden von der Kommunion auszuschließen. Der Papst mahnte daraufhin, Bischöfe sollten Seelsorger sein und nicht Politiker. Er habe noch niemandem die Kommunion verweigert, sagte Franziskus im September.
(abd / dpa)