Über den Gesundheitszustand Putins wird seit Beginn des Krieges spekuliert – Selenskyjs Berater rechnet aber mit einer anderen Todesursache.Bild: Pool Sputnik Kremlin / Gavriil Grigorov
International
Das Bild des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist angeknackst. Der Wagner-Aufstand war zu viel, der Präsident wirkt in den Augen vieler geschwächt. Bereits seit Beginn des Angriffskrieges gibt es Spekulationen darüber, dass Putin schwer erkrankt sei. Krebs, Parkinson, Multiple Sklerose lauten die Theorien. Verifizieren ließen sich diese Gerüchte bisher nicht.
Ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj trifft in einem Gespräch mit der "Bild" nun aber eine sehr konkrete Aussage zur verbleibenden Lebensspanne des russischen Präsidenten – diese Einschätzung hat aber nichts mit der vermeintlichen Krankenakte zu tun.
Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update!
Hier findest du unseren
Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne
hier auch auf Instagram.
Kämpfe in der Ukraine weiterhin erbittert
Trotz des Trubels in Russland gehen die Kämpfe in der Ukraine weiter – daran hat der versuchte Putsch nichts geändert. Gerade das Kampfgeschehen an der Ostfront sei schwer, erklärt die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag bei Telegram. Trotzdem sei es den Ukrainer:innen gelungen, Gebiete zurückzuerobern. Konkret gehe es laut dpa um 37 Quadratkilometer im Süden und Osten des Landes.
Selenksyj sieht im Wagner-Putsch einen Beweis für Putins Schwäche.Bild: AP / Efrem Lukatsky
Die massive Präsenz der Russen in der Ukraine sei es aus Sicht von Selenskyj gewesen, die die Wagner-Revolte überhaupt ermöglicht hat. "Putin hat die Sicherheitslage nicht unter Kontrolle", sagte Selenskyj dem US-Sender CNN. Und weiter:
"Wir wissen alle, dass seine gesamte Armee in der Ukraine ist, fast die gesamte Armee ist dort. Deshalb war es für die Wagner-Truppen so einfach, durch Russland zu marschieren. Wer hätte sie aufhalten können?"
Podolyak sieht Putins Macht schwinden
Putin wird nach dem Putschversuch nicht mehr lange russischer Präsident bleiben, davon ist Mykhailo Podolyak, Berater von Selenskyj, überzeugt. Und wenn Putin erst einmal seine Macht an die Oligarchen verloren habe, werde er danach nicht mehr lange leben.
Der Putsch-Versuch von Jewgeni Prigoschins Söldnergruppe hat Putin geschwächt.Bild: AP / Uncredited/Prigozhin Press Servi
Wann dieser Umsturz beginnen soll? "Der Prozess der Umgestaltung des politischen Systems in Russland wird definitiv beginnen, wenn Russland auf dem Schlachtfeld spürbare taktische Niederlagen erleidet", erklärt Podolyak.
Wie schnell die Offensive der ukrainischen Einheiten Erfolg haben wird, dazu will auch Podolyak im "Bild"-Gespräch keine Angaben machen. Aus seiner Sicht kann das aber nicht mehr lange dauern, denn Russland sei nach dem Putsch-Versuch demoralisiert, meint er.
Die Ansicht, dass Putin durch den Putsch-Versuch geschwächt ist, teilen auch einige Expert:innen. Viele fürchten aber auch, dass der Präsident den Krieg jetzt, nach der Blamage, noch brutaler gestalten wird. So schätzt unter anderem Roderich Kiesewetter (CDU) die Lage ein.
CDU-Politiker sieht ebenfalls Ende Putins voraus
Er erklärt gegenüber dem "Tagesspiegel" aber auch, dass Putin nun am Anfang seines Endes stehe. "Doch das Ende ist unvorhersehbar", räumt Kiesewetter ein.
Aus Sicht von CDU-Politiker Kiesewetter ist Putin geschwächt.Bild: IMAGO images/Jürgen Heinrich
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat mittlerweile in seiner ersten Stellungnahme nach dem Putsch-Versuch die Treue und Einsatzbereitschaft der russischen Armee gelobt. "Die Provokation hatte keine Auswirkungen auf die Handlungen der Streitkräftegruppierung (in der Ukraine)", sagt Schoigu bei einer Sitzung im Ministerium.
Wie lange der Krieg also tatsächlich noch dauert, bleibt abzuwarten. Im Gespräch mit der "Bild" stellt Podolyak außerdem erneut klar, dass die Ukraine an keiner Kompromisslösung interessiert ist. Zumindest nicht, wenn dieser Kompromiss nicht bedeutet, dass die alten Grenzen wieder eingehalten werden – inklusive der Krim.
(Mit Material der dpa)
Nach dem Ampel-Aus war abzusehen, dass die Rot-Grüne Minderheitsregierung ohne ihren Ex-Partner FDP nicht mehr viele Projekte im Bundestag umsetzen kann. Denn auch die Union zeigte bei den meisten Themen wenig Interesse an einer Zusammenarbeit.