Ramsan Kadyrow gilt als enger Vertrauter von Wladimir Putin.Bild: www.imago-images.de / ITAR-TASS
Russland
Kuriose Meldungen über "Putins Bluthund" Ramsan Kadyrow gibt es immer wieder. Ob er nun Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) "in die Schnauze hauen" will oder verkündet, dass Polen Russlands nächstes Angriffsziel ist: Der Macht- und oberster Befehlshaber Tschetscheniens taucht immer wieder in den Nachrichten auf.
Diesmal geht es aber nicht um ihn persönlich, sondern um sein Haustier. Sein Pferd, um genau zu sein. Um seinen Hengst, der überdies auf der Sanktionsliste der Europäischen Union steht.
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Offenbar haben Unbekannte das Pferd Kadyrows in der Nacht auf Samstag aus seinem Stall in Tschechien gestohlen. Der Hengst namens Zazou, dessen Wert auf 17.000 Euro geschätzt wird, war wohl in der tschechischen Stadt Krabcice untergestellt.
Und Kadyrow ist sauer.
Die Europäische Union wirft dem Machthaber der russischen Teilrepublik schwere Menschenrechtsverstöße in mehreren Fällen vor. Kadyrow ist enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, er wird sogar als "Putins Bluthund" bezeichnet – auch wenn es in den vergangenen Wochen vermehrt Hinweise darauf gab, dass sich Putin von ihm distanziere. Laut einer Sprecherin des tschechischen Finanzministeriums in Prag stand das Pferd wohl auf der Liste von Kadyrows Vermögenswerten, die die EU sanktioniert hatte.
Interessant: Zazou war 2013 von dem deutschen Jockey Alexander Pietsch in Düsseldorf zu einem Rennen angetreten und gewann das Rennen um den Großen Preis von Düsseldorf der Gruppe III (A).
Kadyrows Zazou 2013 mit seinem deutschen Reiter Alexander Pietsch nach seinem Sieg in Düsseldorf.Imago / sportfotodienst
Kadyrow zeigt sich wütend und besorgt
Kadyrow ist empört darüber, dass das Pferd gestohlen wurde. Auf seinem Telegram-Kanal beschwerte er sich darüber, dass Menschen in Tschetschenien ihr Auto über Nacht unabgeschlossen stehenlassen könnten, aber in Tschechien nicht einmal ein Pferd in einem verriegelten Stall sicher sei.
Außerdem schrieb er:
"Ich bin besorgt, dass Zazou in die falschen Hände geraten könnte. Wie konnte das passieren? Wo waren die Sicherheitsvorkehrungen?"
Unterdessen gibt es allerdings Mutmaßungen, Kadyrow könnte selbst für den Diebstahl verantwortlich sein.
Dagegen spricht jedoch, dass offenbar bereits im Januar 2022, also kurz vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, versucht worden war, Zazou zusammen mit einem anderen Pferd aus dem Besitz Kadyrows zu stehlen.
Tschechischen Medienberichten zufolge tauchten zwei russischsprachige Männer auf dem Gestüt auf und behaupteten, sie hätten den Auftrag, die Pferde nach Polen zu bringen. Der Gestütsbesitzer gab die Pferde jedoch nicht heraus.
Laut der Anti-Korruptionsgruppe Transparency International (Stand 2018) besitzt Kadyrow mindestens 128 Rennpferde, die ihm in den vergangenen vier Jahren mehr als 1,5 Millionen US-Dollar an Preisgeldern eingebracht haben.
Schon seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat die Diskussion um die Wehrpflicht wieder Fahrt aufgenommen. Die Ampel änderte während ihrer Regierungszeit nichts am aktuellen System. Durch die Neuwahlen könnten aber bald schon wieder junge Menschen verpflichtet werden.