Der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow inszeniert seine Soldaten gerne als entschlossenste und brutalste Einheit in der russischen Armee. Die Aufnahmen seiner bärtigen Kämpfer, die sich nach dem russischen Überfall auf die Ukraine zu Tausenden in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny versammelten und dort von Kadyrow aufgehetzt wurden, sorgten im März für Aufsehen.
Bei öffentlichen Auftritten spart der Präsident der autonomen russischen Republik im Kaukasus nicht mit markigen Worten. So sagte er kürzlich, dass er auf die Erfolge der ukrainischen Armee mit einem taktischen Atomschlag reagieren würde. Außerdem kündigte er an, drei seiner minderjährigen Kinder in den Krieg zu schicken.
Zu dem martialischen Image, das sich der Despot zugelegt hat, passen die Bilder, die der Staatssender Grosny aus dessen Büro veröffentlicht hat. Während eines Treffens Kadyrows mit dem Generaldirektor für strategische Initiativen sieht man im Hintergrund einen Boxsack der Luxusmarke Louis Vuitton, designt von der verstorbenen deutschen Mode-Legende Karl Lagerfeld.
Auf den Fotos ist nicht nur der Boxsack selbst gut zu erkennen, sondern auch der edle Aufbewahrungskoffer und die Handtasche für die zugehörigen Boxhandschuhe.
Von der exklusiven Trainingsausstattung gibt es nur 25 Stück, mehr wurden nicht hergestellt. Lagerfeld hatte die Kollektion 2014 anlässlich des 118. Jubiläums von Louis Vuitton entworfen. Das Set kostet laut "New York Times" rund 175.000 Dollar, was 177.500 Euro entspricht.
Kadyrow gilt als großer Fan des Kampfsports Mixed Martial Arts. Er trainiert selbst und lässt sich gerne mit erfolgreichen Kämpfern wie dem in Tschetschenien geborenen Khamzat Chimaev ablichten, dem er sich auch als Förderer angeboten hat. Chimaev wiederum wirbt auf Instagram regelmäßig für den tschetschenischen Despoten.
Kadyrow hatte am Montag Schlagzeilen gemacht, weil er von Wladimir Putin zum Generaloberst der russischen Armee befördert wurde. Das ist nach Marschall und Armeegeneral der dritthöchste Dienstgrad des russischen Militärs. Der Kreml lobte bei der Verkündung den "heldenhaften Beitrag" Kadyrows zur Offensive in der Ukraine.
Mit Unterstützung der russischen Führung hat Kadyrow in Tschetschenien seit seinem Amtsantritt 2007 ein brutales Regime errichtet. Er ließ Kritiker:innen wie die Menschenrechtsaktivistin Natalja Estemirowa ermorden. Homosexuelle werden gewalttätig unterdrückt.