Die Wagner-Söldner haben im Mai die Einnahme der umkämpften Region Bachmut verkündet.Bild: Prigozhin Press Service / Uncredited
International
Die blutrünstige Söldner-Truppe Wagner braucht neue Soldaten. Soweit nichts Neues.
Ihr Anführer Jewgeni Prigoschin hat die vergangenen Monate immer wieder energisch die russische Führung darauf hingewiesen, dass ihm die Munition ausgehe und die Söldner fehlen. Ergo wegsterben.
Mehrfach verlor er dabei die Fassung. Stand etwa lauthals brüllend vor einem Berg von Leichen und beschwerte sich darüber, dass er so nicht kämpfen könne, ohne Söldner.
Daraufhin starten die Söldner eine umfassende Rekrutierungskampagne. Wohl auch in Ländern wie Lettland, Polen oder Belarus, wie jüngste Berichte vermuten lassen.
Teils mit absurden Werbespots und Musikvideos. So schrieb die Gruppe Wagner etwa im April auf ihrem offiziellen Telegram-Kanal: "Wenn Sie zwischen 22 und 60 Jahre alt sind, wenn Sie ein Patriot unseres Landes sind, wenn Sie einen starken Geist haben, warten wir auf Sie."
Unklar ist, inwieweit die Söldner auch in Deutschland Rekrutierungen vornehmen. Nun ist ein Bewerbungsschreiben eines deutschen Soldaten aufgetaucht.
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Junger deutscher Soldat will russischer Wagner-Gruppe beitreten
Im Telegram-Kanal der Wagner-Gruppe wurde das angebliche Anschreiben des Soldaten auf Russisch veröffentlicht. Name und Gesicht wurden jedoch geschwärzt.
"Liebe Wagner-Gruppe", schreibt der Soldat darin. "Ich bin 29 Jahre alt und habe als Soldat der Bundeswehr gedient". Er komme aus einer russisch-polnischen Familie, kenne die Grundlagen der russischen Sprache und könne sie auch sprechen, stellt er sich vor.
Die Beiträge der Söldner verfolge er aufmerksam und mit Begeisterung. "Ich habe schon lange darüber nachgedacht, Wagner PMC beizutreten."
Doch seine erste Bewerbung sei abgelehnt worden, schreibt der Soldat weiter. Die damalige Begründung: Es würden nur Staatsbürger Russlands oder der ehemaligen Sowjetunion aufgenommen.
Nun wolle es der Soldat jedoch erneut versuchen, die Situation bei Wagner habe sich verändert. Damit spielt er möglicherweise auf die Rekrutierungskampagne der Söldner an.
Der letzte Absatz der Bewerbung schockiert besonders: "Ich möchte nicht in naher Zukunft zwangsweise in die Nato rekrutiert und in den Kampf gegen Russland geschickt werden. Ein Land, das ich liebe", betont der Soldat. Vielmehr würde er es vorziehen, seine Kampfkräfte "der guten Seite, der russischen Seite" zur Verfügung zu stellen.
Rolf Mützenich ist der Fraktionschef der SPD. In zahlreichen Debatten spricht er für seine Partei im Bundestag. Mützenich ist bekannt für seine Friedenspolitik, gleichzeitig half er aber auch bei der Durchsetzung des Sondervermögens für die Bundeswehr.