Politik
International

Tod von Raisi: Deutsche Außenpolitiker erwarten interne Machtkämpfe im Iran

April 10, 2024, Tehran, Iran: Iranian President EBRAHIM RAISI speaks during a meeting of the Iranian Supreme Leader and a group of officials of the country and ambassadors from Islamic countries on th ...
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi ist bei einem Hubschrauberabsturz gestorben. Bild: imago images/ ZUMA Wire
International

Tod von Raisi: Deutsche Außenpolitiker erwarten keinen Kurswechsel – aber Machtkämpfe

20.05.2024, 12:0420.05.2024, 12:04

Nach dem Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi bei einem Hubschrauberabsturz erwarten Politiker in Deutschland keinen außenpolitischen Kurswechsel Teherans.

Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour sagte dem Magazin "Spiegel" am Montag, "ohne diesen einen Hardliner wird das Regime dennoch ein aggressives bleiben". Es sei aber denkbar, dass hinter den Kulissen "heftige Diadochenkriege um die Nachfolge des Revolutionsführers ausbrechen".

FDP-Politiker Djir-Sarai: Chamenei trifft im Iran Entscheidungen

FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai warnte vor einer Illusion, dass Iran nun seine geopolitische Agenda ändern werde. "Der Tod Raisis wird die Politik der Islamischen Republik nach außen nicht ändern", sagte er dem Magazin.

28.04.2024, Berlin: Bijan Djir-Sarai, Generalsekret�r der FDP, spricht auf dem Bundesparteitag der FDP in Berlin. Foto: Hannes P. Albert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bijan Djir-Sarai glaubt nicht an einen Wandel im Iran durch den Tod des Präsidenten. Bild: dpa / Hannes P Albert

Die zentralen Entscheidungen im politischen System Irans würden von Revolutionsführer Ayatollah Ali Chamenei getroffen und nicht vom Präsidenten. Der iranischstämmige FDP-Politiker sagte weiter, der Tod Raisis sei aber für die innenpolitische Frage relevant, wer die möglichen Nachfolger Chameneis sein könnten.

CDU-Außenpolitiker Hardt sieht Machtkämpfe im Iran kommen

Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt sieht nun allerdings eine kleine Chance auf Wandel. "Viele Menschen, nicht nur in Iran, hoffen nun auf Veränderung", sagte Hardt dem "Spiegel".

Das überalterte Mullah-Regine werde Probleme haben, den Präsidenten kurzfristig durch eine Person mit gleicher Autorität zu ersetzen. "Die Machtkämpfe an der Spitze werden nun neu entfacht."

(afp)

Migration: Deutschland muss laut brisanter EU-Analyse nicht mehr Menschen aufnehmen
Deutschland kann sich voraussichtlich gegen zusätzliche Flüchtlings-Aufnahmeforderungen wehren. Ein Bericht aus Brüssel stuft die Bundesrepublik zudem als gefährdet ein.
Deutschland kann verlangen, dass es unter dem neuen EU-Solidaritätsmechanismus bis mindestens Ende 2026 keine zusätzlichen Migranten aus anderen Mitgliedstaaten aufnehmen muss. Das geht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus einer Analyse von EU-Innenkommissar Magnus Brunner zum sogenannten Solidaritätspool hervor, der Staaten mit hohem Migrationsdruck im Zuge der EU-Asylreform entlasten soll.
Zur Story