Tausende Ukrainer:innen ziehen sich im Krieg Verletzungen zu, die Paramedics sind im Dauereinsatz.Bild: imago images / Ukrinform/ Kaniuka Ruslan
International
Am 24. Februar jährt sich der russische Überfall auf die Ukraine zum zweiten Mal. Zehntausende Soldat:innen auf beiden Seiten sind mittlerweile gefallen, noch mehr verletzt. Sowohl die Ukraine als auch Russland haben Probleme, für Nachschub zu sorgen. Die Rekrutierungsoffensiven, so macht es den Eindruck, werden verzweifelter.
Große Dynamik weist der Krieg währenddessen nicht auf. Nach langem Stellungskrieg ist es den russischen Truppen nun gelungen, die Stadt Awdijiwka in der Region Donezk einzunehmen – jedoch nicht, ohne auch in den eigenen Reihen tausende Soldaten zu verlieren. Die Ukrainer:innen mussten sich zurückziehen, weil eine Einkesselung drohte. Dabei wurden womöglich knapp 1000 Soldat:innen zurückgelassen, denen wohl russische Kriegsgefangenschaft droht, oder Schlimmeres.
Ein Sanitätsteam in der Region äußert nun den Verdacht, dass Russland in der Region Donezk gegen Kriegsrecht verstößt. Einige Soldaten zeigen demnach Anzeichen, die auf den Einsatz verbotener Kampfstoffe hinweisen.
Front-Chirurg spricht von Gas-Angriff in Donezk-Region
Wie die "Tagesschau" berichtet, sollen drei Soldaten, die aus dem Frontgebiet in der Region Donezk evakuiert wurden, verdächtige Merkmale aufweisen. Demnach seien die Verletzten nicht nur blass, durchgefroren und erschöpft gewesen, sie hätten auch unter roten und tränenden Augen, trockenen Atemwegen und Atemnot gelitten.
Die Diagnose, die der Chefchirurg laut "Tagesschau" trifft: Vergiftung durch einen unbekannten Gaskampfstoff. Die russische Seite habe diesen eingesetzt und die ukrainischen Soldaten ihn wohl eingeatmet. "Jetzt riecht es nach Chlor, aber wir müssen noch analysieren, was es ist", wird der Arzt im Bericht zitiert.
Der Vorwurf, Russland setze Kampfgas im Ukraine-Krieg ein, ist nicht neu. Auch aus der Südukraine gab es etwa im Winter 2023 Berichte darüber, dass die russische Armee auf CS-Gas setze. Das berichtete damals CNN mit Berufung auf einen ukrainischen Geheimdienstmitarbeiter. Konkret ging es dabei um Kampfhandlungen in der Region Saporischschja. Demnach habe es Fälle gegeben, bei denen ätzendes und entflammbares Gas von Drohnen auf ukrainische Soldaten abgeworfen worden sei. Zur Gruppe der CS-Gase zählt etwa Tränengas.
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Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland seit Beginn der Invasion mehr als 800 Mal Gas während der Kampfhandlungen eingesetzt. Abgeworfen worden sei es demnach durch russische Drohnen und Granaten.
Gas-Verdacht: Labor-Analyse soll Klarheit bringen
Um welche Substanz es sich bei dem vermeintlichen Gas-Einsatz in der Region Donezk handeln könnte, ist bislang unklar. Laut des Berichts der "Tagesschau" sollen die Uniformen der verletzten Soldaten nun zur genauen Analyse ins Labor geschickt werden.
Die Fälle werden demnach dann dokumentiert. Laut der Chemiewaffenkonvention der Vereinten Nationen ist der Einsatz von chemischen Waffen verboten. Russland hat diese Konvention ratifiziert – ist ihr also offiziell verpflichtet.
Robert Habeck ist wohl eine der einprägsamsten Figuren der Politiklandschaft Deutschlands. Seit Dezember 2021 ist er Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz sowie Vizekanzler der Bundesrepublik. Als Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen hat er sich einen Namen als pragmatischer und kommunikationsstarker Politiker gemacht.