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Fox News beschimpft Biden als "Möchtegern-Diktator" – Weißes Haus spottet

President Joe Biden leaves Holy Trinity Catholic Church in the Georgetown section of Washington, after attending Mass, Saturday, June 10, 2023. (AP Photo/Manuel Balce Ceneta)
Joe Biden wurde von dem Sender Fox News beleidigt.Bild: AP / Manuel Balce Ceneta
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US-Sender beschimpft Biden als "Möchtegern-Diktator" – Weißes Haus spottet

15.06.2023, 11:00
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Innerhalb kürzester Zeit wurde US-Ex-Präsident Donald Trump zweimal angeklagt. Allein das markierte bereits Historisches. Dazu zwei ebenso historische Auftritte vor Gericht. Seitdem sorgt Trump fast täglich für neue öffentliche Spektakel – wie etwa seinen spontanen Zwischenstopp in einem bekannten Café in Miami nach seiner Anklage am Dienstag.

Nach der Anklage wurden die Reden von Trump und Amtsinhaber Joe Biden bei Fox News übertragen. In einer Bauchbinde, also der Einblendung im übertragenen Bild mit Name und Amtsbezeichnung, betitelte der US-Sender Biden als "Möchtegern-Diktator".

Nachdem Trump vor einem Bundesgericht in Miami in allen (37) Anklagepunkten auf nicht schuldig plädiert hatte, blendete der rechte Sender bei der Live-Übertragung der Reden von Biden und Trump den Satz ein: "Möchtegern-Diktator spricht im Weißen Haus, nachdem er seinen politischen Rivalen festnehmen ließ".

Nun hat das Weiße Haus mit beißendem Humor und einer Portion Spott auf den Affront von Fox News reagiert.

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Biden-Sprecherin macht fiese Anspielung

"Es gibt wahrscheinlich etwa 787 Millionen Dinge, die ich darüber sagen kann", sagte Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre am Mittwoch zu Journalist:innen. Sie wolle aber nicht weiter auf das Thema eingehen.

Offenbar war die Zahl eine Anspielung auf die Summe, die Fox News bereits wegen Verleumdungsvorwürfen an den Wahlmaschinenhersteller Dominion zahlen muss.

Der rechte Sender sah sich im April mit einem Verleumdungsprozess konfrontiert. Daraufhin erklärte er sich in letzter Minute dazu bereit, eine Summe von 787,5 Millionen Dollar – rund 730 Millionen Euro – zu zahlen. Die Vorwürfe stehen im Zusammenhang mit falschen Wahlbetrugsvorwürfen gegen Dominion im Zuge der Präsidentschaftswahl 2020. Dominion hatte Fox News auf 1,6 Milliarden Dollar Schadenersatz verklagt.

Trump, der bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut antreten will, wirft der Biden-Regierung vor, ihn mit der Anklage durch die Bundesjustiz politisch kaltstellen zu wollen. Fox News schien sich dieser Interpretation mit der Einblendung anzuschließen. "Das war falsch", sagte Biden-Sprecherin Jean-Pierre dazu am Mittwoch.

Auch auf Twitter sorgte Fox News mit seiner Einblendung für Furore. Am Mittwoch waren dort anschließend zahlreiche Kommentare, wie "lächerlich oder "unfassbar" zu finden. Auch über eine mögliche Klage Bidens gegen den Sender wurde auf der Social-Media-Plattform spekuliert.

Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärte Fox News am Mittwoch, die Bauchbinde sei "sofort entfernt und angesprochen" worden.

Fox News leistet sich zweiten Patzer

Doch mit der Bauchbinde war es noch nicht genug. Fox-News-Moderator Brian Kilmeade bezeichnete Trump zudem am Dienstagabend fälschlicherweise als "Präsidenten der Vereinigten Staaten" – und nicht als früheren Präsidenten.

Der rechte Nachrichtensender berichtete lange Zeit sehr positiv über Trump. Der Sender, der zum Medienimperium des umstrittenen Milliardärs Rupert Murdoch gehört, distanzierte sich zwar in den vergangenen Jahren teilweise von dem Rechtspopulisten; angesichts von Trumps großer Beliebtheit bei der rechten Zuschauerschaft fährt Fox News bei dem Thema aber einen Schlingerkurs.

(Mit Material der afp)

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