Einst war er Putins engster Vertrauter, dann lehnte er sich gegen den Kreml auf: Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin.Bild: imago images
International
Er geht wohl als der Russe in die Geschichte ein, der es wagte, dem Kreml-Chef Wladimir Putin mit einer ganzen Privatarmee zu drohen. Im Juni befahl Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin seinen Söldnern Richtung Moskau zu marschieren. Die 24-Stunden-Meuterei war so schnell wieder vorbei, wie sie begann.
Prigoschin tauchte daraufhin ab, seine etwa 5000 Wagner-Kämpfer wurden ins Nachbarland Belarus abgeschoben, unter Aufsicht des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko – Putins bester Kumpel.
Mitglieder der Söldnergruppe Wagner während des Aufstands in Rostow am Don, Russland.Bild: Kommersant Publishing House / Vasily Deryugin
Auch Prigoschin war früher ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten, doch er lehnte sich zu weit aus dem Fenster, und fiel – im wahrsten Sinne des Wortes. Im August stürzte sein Privatjet mit ihm und der gesamten Wagner-Führung über Russland ab. Russische Behörden sprechen von einem Unfall, Expert:innen gehen davon aus, der Kreml habe seine Finger im Spiel gehabt.
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Mit Prigoschin scheidet ein Mensch von der Bildfläche, der für seine brutalen Befehle bekannt war. Seiner Wagner-Truppe werden mehrere Kriegsverbrechen vorgeworfen. Rigoros erledigte er lange Zeit die schmutzige Arbeit für Putin, bevor es zum Bruch zwischen den beiden kam.
Nun erinnert sich ein ehemaliger US-Präsident daran, wie schockiert er gewesen sei, als er erfuhr, dass Prigoschin ihm vor mehr als 17 Jahren ein Abendessen serviert hatte.
Als "Putins-Koch" bediente Prigoschin einst einen bekannten US-Politiker
Mit Concord besaß Prigoschin früher ein riesiges Catering-Unternehmen, das etwa Schulen und vor allem die russische Armee, mit Essen belieferte – aber wohl auch den Kreml bei Staatsbesuchen.
"Was mich schockiert hat, ist, dass ich neulich ein Bild von einem G8-Gipfel in St. Petersburg gesehen habe, auf dem Prigoschin der Mann war, der mir das Essen servierte", erzählt Ex-Präsident George W. Bush. Der Republikaner saß als Präsident von 2001 bis 2009 im Weißen Haus.
Bei der Konferenz zur Europäischen Strategie von Jalta in Kiew wurde Bush auf den Tod des berüchtigten Wagner-Chefs angesprochen. Dabei zeigt der frühere Präsident Humor.
"Er war der Chefkoch. Ich weiß nur, dass ich überlebt habe", sagt Bush lächelnd. Dabei bezieht er sich auf Bilder eines Treffens aus dem Jahr 2006, auf denen Prigoschin im Hintergrund steht und ihm zum Beispiel etwas zu Trinken anbietet.
Allerdings sollte das nicht das einzige Mal gewesen sein, dass sich die Wege von Bush und Prigoschin gekreuzt haben.
Prigoschin bediente den Ex-Präsidenten der USA gleich mehrmals
Spürnasen auf X, ehemals Twitter, haben herausgefunden, dass Prigoschin dem ehemaligen US-Präsidenten nicht nur einmal, sondern mindestens zweimal das Essen servierte, wie Fotos belegen:
Damals war der Chef der berüchtigten Wagner-Gruppe auch als "Putins Koch" bekannt.
Am Ende haben nicht Abtreibungen, der Klimawandel oder die Außenpolitik die US-Präsidentschaftswahl entschieden. Wichtigstes Thema waren die Inflation und die Preise. Für 34 Prozent der republikanischen Wähler:innen war es laut einer Umfrage von YouGov ausschlaggebend für die Wahlentscheidung.