Ramsan Kadyrow macht seinem brutalen Ruf wieder einmal alle Ehre.Bild: imago images / Alexander Astafyev
Russland
Der Tschetschenenführer und enge Verbündete des Russland-Machthabers Wladimir Putin, Ramsan Kadyrow, machte zuletzt mit weitreichenden Gerüchten um seinen Gesundheitszustand Schlagzeilen. Er liege wegen eines Nierenleidens im Koma, hieß es etwa. Sogar Spekulationen über seinen angeblichen Tod wurden laut. Dass es um ihn so schlecht steht, dass er nicht mehr bei Bewusstsein war, konnte Putins "Bluthund" mithilfe einer Reihe von Telegram-Postings auf seinem Kanal entkräften.
Obwohl er mehrfach etwas anderes behauptete: Um die Gesundheit von Kadyrow steht es wohl dennoch nicht gut. Zu undeutlich spricht er mittlerweile auf Videoaufnahmen, zu schwerfällig wirkt er.
Am 5. Oktober ist der Tschetschenenführer jedoch um ein weiteres Jahr älter geworden. Er ist nun 47 Jahre alt. Zu seinem Geburtstag hat er angeblich ein Geschenk erhalten, das seinem Namen alle Ehre macht. Vor allem seine makabere Reaktion darauf spricht Bände.
Putins "Bluthund" Kadyrow geht rigoros gegen Kritiker vor
Kadyrow ist seit 2007 Republikchef und für seine Grausamkeit bekannt. So soll er im Tschetschenienkrieg Freude daran gehabt haben, höchstpersönlich festgenommene Landsleute zu martern. Seine Söldnertruppen gelten als besonders brutal. Wer sich dem Clan in den Weg stellte, wurde getötet. Kritisieren Menschen das Regime, kommen nicht nur sie in Foltergefängnisse. Auch ihre Verwandten müssen daran glauben. Homosexuelle landen unter seiner Regentschaft ebenso regelmäßig in Foltergefängnissen.
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Kadyrow gilt als treuer Unterstützer Putins, bot dem Russland-Machthaber mit Beginn des Ukraine-Krieges seine Truppen für "das Grobe" an. Seine Söldner-Armee soll für mehrere Morde an russischen Oppositionellen im Auftrag des Kreml verantwortlich sein.
Kadyrow freut sich über makaberes "Geschenk" zum Geburtstag
Zu seinem Geburtstag am 5. Oktober will Kadyrow seinen Ruf noch einmal unterstreichen. So postet der Jetzt-47-Jährige auf seinem Telegram-Kanal ein Video, das einige seiner Soldaten zeigt. Die machten ihm offenbar ein Geburtstagsgeschenk, über das sich Kadyrow besonders freut.
Zu dem Video schreibt der Tschetschenenführer, dass eine Einheit "auf ganz ungewöhnliche Weise zu meinem Geburtstag gratuliert" habe. Nach Angaben Kadyrows hätten sie Schüsse auf den Feind abgefeuert. Dann wird es grotesk. Kadyrow schreibt:
"Ich war zwar zufrieden, aber jemand anderes war nicht glücklich – weil unsere Kämpfer nicht verfehlen. Vielen Dank."
In dem Video sind mehrere Soldaten zu sehen, die Kadyrow freudig gratulieren. Offenbar haben sie andere Menschen, "den Feind", getötet. Für Kadyrow offenbar ein passendes Geschenk und ein Grund zur Freude.
Diese Soldaten haben Kadyrow angeblich ein besonderes Geschenk gemacht. Bild: Telegram / Kadyrov_95
Inwiefern das Video authentisch ist und die Aussagen der darauf abgebildeten Soldaten stimmen, lässt sich allerdings nicht bestätigen. Der makabere Post von Kadyrow zeigt jedoch einmal mehr, wie wenig dem Tschetschenenführer die Leben seiner Feinde – oder Menschenleben generell – wert sind.
Wenig später setzt der Tschetschenenführer dann noch eine Geburtstagsnachricht ab. Er postet ein Foto von sich selbst und bedankt sich im Text darunter für die Glückwünsche. Auch dabei kann er es nicht lassen, seine Treue zu Putin erneut hervorzuheben. Er schreibt dazu: "Die Jahre vergehen wie im Flug, aber wir arbeiten weiter und stehen für unser Volk in Russland ein."
Die Küche ist ihr Revier. Hier zaubern sie Brot, Eintöpfe und Torten. Mit einer Schürze schützen sie ihre schönen Kleider; das Haar ist kunstvoll frisiert.