
Mit Kreml-Machthaber Wladimir Putin sollte man wohl nicht Tee trinken, wenn man zu seinen Feinden gehört. Bild: imago stock&people / Kremlin Pool
Russland
29.11.2023, 14:2129.11.2023, 14:21
Wer sich in Russland mit dem Kreml-Chef Wladimir Putin anlegt, lebt bekanntlich ein gefährliches Leben. Nicht selten verbunden mit den Nebenwirkungen: Übelkeit, Bauchschmerzen – Tod.
Russland sperrt kritische Stimmen gern für Jahrzehnte ins Gefängnis. Die prominentesten und einflussreichsten unter ihnen versucht der Kreml zu ermorden – auch im Ausland. Daher zeigen die Finger nach dem Giftanschlag auf die Frau des ukrainischen Leiters des Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, auf Russland.
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Marianna Budanowa mit Schwermetallen vergiftet
Nach mehreren Tagen Übelkeit wird Marianna Budanowa ins Krankenhaus eingewiesen. Dort stellen die Ärzt:innen laut Medienberichten fest, dass sich in ihrem Körper Schwermetalle befinden, die im Alltag unüblich seien. Der Verdacht eines mutmaßlichen Giftmordes wird laut. Die Ukraine beschuldigt kurzerhand den Kreml.
"Das ist die Haupthypothese", sag ein Sprecher des Militärgeheimdienstes HUR. Es handele sich um eine absichtliche Vergiftung durch Schwermetalle, "insbesondere Quecksilber und Arsen", und nicht um einen Unfall. Demnach war Marianna Budanowa und nicht ihr Ehemann Kyrylo Budanow "das Ziel".

Die Frau des Geheimdienstchefs Kyrylo Budanow (l.) wurde laut ukrainischen Angaben vergiftet. Bild: imago images / Pavlo Bahmut
Derzeit sei es nicht möglich, das genaue Datum der Vergiftung zu bestimmen, da sie möglicherweise über einen längeren Zeitraum erfolgte, führt der HUR-Sprecher aus. Er bestätigt zudem Medienberichte, wonach auch bei "mehreren" Mitarbeitern des Militärgeheimdienstes Spuren von Schwermetallen gefunden wurden.
Putins-Propagandist:innen haben aber ihre ganz eigene Erklärung zu dem "vorsätzlichen Vergiftungsversuch" von Marianna Budanowa.
Russische Staatsmedien scherzen über Giftmord und liefern bizarren Grund
Während sich der Kreml noch nicht offiziell zu dem Fall geäußert hat, bejubeln die russischen Staatsmedien hingegen die Vergiftung. Dazu lädt eine Talkshow etwa Andrej Lugowoj ein, um über die Ereignisse zu diskutieren, berichtet die "Kyiv Post".
Lugowoj ist für seine Rolle bei der Vergiftung von Alexander Litwinenko im Vereinigten Königreich im Jahr 2006 bekannt. Zum Hintergrund: Der ehemalige russische Spion lief zum britischen Auslandsgeheimdienst MI6 über.
Laut der Ermittlungen wurde Litwinenko in der Bar des Millennium Hotel mit Polonium-haltigem Tee vergiftet. Auch hier steht Russland in Verdacht.
Mit dem angeblichen Giftanschlag auf die Frau des ukrainischen Geheimdienstchefs soll Russland aber nichts zu tun haben, heißt es im russischen Fernsehen. Laut "Kyiv Post" fragt Moderatorin Olga Skabeeva Lugowoi dennoch, wie es "theoretisch" dazu gekommen sein könnte.
Scherzend fügt sie hinzu: "Wurde ihr etwas in den Tee geschüttet und sie hat es getrunken?" Ein TV-Gast äußert eine weitere Erklärung.
Laut ihm soll Budanov seine eigene Frau vergiftet haben: "Warum? So wird man eine ungeliebte Frau los und es ist eine hervorragende Propaganda, die in jeder Situation eingesetzt werden kann", heißt es.
Doch für die Ukraine ist offensichtlich klar, dass Russland dahinter steckt. Es wurden bereits Ermittlungen wegen versuchten Mordes aufgenommen. Budanow zufolge lebt das Ehepaar seit dem russischen Einmarsch vor über 21 Monaten aus Sicherheitsgründen rund um die Uhr zusammen.
Der Budanow unterstehende Militärgeheimdienst ist für eine Reihe von erfolgreichen Sabotageakten und Attentaten in den russisch besetzten Gebieten und Russland selbst verantwortlich.
(Mit Material der dpa/afp)
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