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Der lange Kampf des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny um die Zukunft Russlands endete vor einigen Tagen abrupt. Nawalny ist vor zwei Wochen in einem russischen Gefängnis ums Leben gekommen, unter dubiosen Umständen. Im Westen ist wohl für alle klar: Das war kein natürlicher Tod, Putin hat seinen ärgsten Widersacher in der russischen Politik letztendlich offenbar doch beseitigt.
Nun wurde Alexej Nawalny am Freitag auf dem Borissow-Friedhof im Süden Moskaus beerdigt, begleitet von mehreren hundert Anhänger:innen, Weggefährt:innen, Familie und Freund:innen, aber auch von zahlreichen Sicherheitskräften. Für Aufsehen sorgte zudem ein Detail bei der Trauerfeier: die Auswahl der Musik. Diese stammte nämlich aus einem berühmten Action-Film, was für Verwunderung sorgte. Viele Gäste fragen sich, was das bei einem traurigen Anlass wie einer Beerdigung sollte.
Dabei handelt es sich um Musik aus dem Hollywood-Blockbuster "Terminator 2" mit Arnold Schwarzenegger – für viele Menschen nicht gerade der Inbegriff angemessener Klänge, um einen Menschen beizusetzen. Daher wunderten sich viele Beobachter:innen, die Nawalny nicht persönlich kennen, über die Auswahl des Songs.
Auch auf dem Telegram-Kanal "Ateo Breaking", hinter dem ein unabhängiges Medienunternehmen steht, wurde die Songauswahl besprochen. In dem Kanal wurde das Begräbnis mit vielen Fotos und Videos begleitet. Warum die Terminator-Musik lief, erklärte dann Leonid Wolkow, der ebenfalls Politiker und Bürgerrechtler ist und ein Vertrauter Nawalnys war.
Wolkow schreibt:
Für Aufsehen sorgte zudem ein Post von Nawalnys Frau und nun Witwe Julia Nawalnaja auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter). Nawalnaja dankte ihrem Mann in der Nachricht für "26 Jahre absolutes Glück" und dafür, dass "du mich immer unterstützt hast".
Sie hob hervor, dass Nawalny es sogar geschafft hatte, sie im Gefängnis zum Lachen zu bringen. Nachdem er aufgrund eines durch den Kreml ausgeführten Giftanschlags in Deutschland behandelt wurde und anschließend im Januar 2021 nach Russland zurückgeflogen war, war Nawalny nach der Ankunft sofort festgenommen worden und sah seitdem verschiedene russische Gefängnisse von innen.
An Nawalnajas Post angehangen ist ein Video mit Ausschnitten aus Nawalnys und ihrem Leben. Zu sehen sind unter anderem Bilder von ihm vor Gericht, aber auch aus zahlreichen Auftritten vor Publikum.
Nawalnaja richtete ihren Blick aber auch nach vorn. Sie schrieb, dass sie und Nawalny sich eines Tages wiedersehen werden. Sie habe noch so viele Geschichten, die sie ihm noch nie erzählt habe, und so viele Lieder, die sie ihm zeigen will: "Dumme und witzige und um ehrlich zu sein, richtig schreckliche Lieder, aber sie handeln von uns. Und ich würde sie dir so gern zeigen."
