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Russland: Regierungsakten enthüllen schockierende Verluste im Ukraine-Krieg

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Russische Soldaten beschießen ukrainische Stellungen in der Nähe von Bachmut.Bild: imago images / Sergey Averin
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Regierungsakten enthüllen schockierende Verluste Russlands im Ukraine-Krieg

16.10.2023, 14:37
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Seit 600 Tagen führt Russland in der Ukraine eine Drei-Tage-Militäroperation. Es sollte schnell gehen, dachte sich der Kreml, in wenigen Tagen sollte Kiew eingenommen werden. Doch der ukrainische Widerstand war stärker als die russische Militärführung wohl annahm.

Aus Tagen wurden Monate, bald jährt sich der russische Angriffskrieg zum zweiten Mal. Die Verluste auf beiden Seiten sind immens – die wahre Anzahl an gefallenen Soldat:innen reden beide Seiten gern klein.

Doch nun enthüllen russische Regierungsakten womöglich die wahre Todesopferanzahl der Invasion in der Ukraine.

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Russischer Haushaltsvorschlag gibt tiefen Einblick

Für den Haushalt 2024 stellt die russische Regierung 16,335 Milliarden Rubel (159.011.361 Euro) für Angehörige verletzter oder verstorbener Militärangehöriger bereit. Davon entfallen 9,987 Milliarden Rubel (97.217.414 Euro) auf monatliche Zahlungen an die Angehörigen traumatisierter Soldatinnen und Soldaten.

Das meldet die unabhängig russische Nachrichtenagentur Mozhem Obyasnit laut eines Berichts der "Frankfurter Rundschau". Die Analyse des russischen Bundeshaushaltsentwurfs für 2024 bis 2026 ergibt damit einen interessanten Einblick.

Demnach soll der russische Haushaltsvorschlag für 2024 Mittel für die Familien von 102.700 in der Ukraine getöteten Militärangehörige vorsehen. Diese gebe einen Aufschluss über die wahrscheinliche Zahl der russischen Todesopfer im Ukraine-Krieg.

Steigende Verluste auf russischer Seite

Der Veröffentlichung zufolge haben sich die Ausgaben der Regierung im Vergleich zu 2022 mehr als verdoppelt. Die Nachrichtenagentur "Mozhem Obyasnit" berechnet: Die Differenz von 2,250 Milliarden Rubel (21.902.391 Euro), dividiert durch die monatliche Zahlung, lässt darauf schließen, dass Russland die Familien von 102.700 Militärangehörigen bezahlen muss.

"Nach den Prognosen der Behörden werden innerhalb von zwei Jahren 100.000 russische Militärangehörige sterben", lautet das Fazit von "Mozhem Obyasnit".

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Auf russischer Seite sind die Verluste offenbar viel höher, als die Behörden im Kreml angeben.Bild: imago images / Sergey Averin

Im September 2022 erklärte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu, seit Ende Februar 2022 seien im Krieg in der Ukraine 5937 russische Soldaten getötet worden.

Doch die anhaltenden schwere Kämpfe kosten offensichtlich weitaus mehr russischen Soldaten das Leben. Die Zahl der militärischen Opfer in Russland nähert sich nach offiziellen Angaben an die 300.000, heißt es in einem Bericht der "New York Times". Schätzungen der russischen Opferzahlen variieren, wobei die Zahlen Kiews in der Regel die seiner westlichen Verbündeten übertreffen.

Doch auch die Ukraine vermeidet es, Verlustzahlen für ihre eigenen Streitkräfte preiszugeben. Westliche Geheimdienste schätzen jedoch, dass sie ebenfalls erheblich sind. Im April gaben hier geleakte US-Geheimpapiere eine Einschätzung: Kiew soll demnach 124.500 bis 131.000 Opfer zu beklagen haben, darunter 15.500 bis 17.500 Tote und 109.000 bis 113.500 Verwundete.

Währenddessen verkündet der russische Präsident Wladimir Putin Erfolge an der Front. Nach eigenen Angaben soll Russlands Armee Fortschritte bei ihrer Offensive in der Ukraine gemacht, etwa im umkämpften Awdijiwka. "Unsere Soldaten verbessern ihre Positionen in fast dem gesamten Gebiet, das ziemlich groß ist", sagt Putin in einem Interview mit dem russischen Fernsehen, das am Sonntag in Online-Netzwerken veröffentlicht wurde. "Dies betrifft die Gebiete von Kupjansk, Saporischschja und Awdijiwka."

Die ukrainische Armee erklärt ihrerseits am Sonntag, dass russische Angriffe in der Region "abgewehrt" worden und "ohne Erfolg" geblieben seien. Mehrere Politik-Experten gaben unter Berufung auf Fotos in den Onlinenetzwerken von Angriffen auf Awdijiwka an, dass die Russen offenbar große Verluste an militärischem Material erlitten hätten.

(Mit Material der AFP)

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