Wie Sergei Verschinin (l.) mitteilte, wird der Getreide-Deal verlängert.Bild: Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa
International
13.03.2023, 15:3714.03.2023, 08:46
Die Kämpfe im Osten der Ukraine dauern an. Besonders an der Front um die strategisch wichtige Stadt Bachmut im Gebiet Donezk. Die Kiewer Militärführung und Präsident Wolodymyr Selenskyj wollen Bachmut unbedingt halten und verhindern, dass russische Truppen von dort aus noch tiefer in das Landesinnere vordringen können.
In unserem News-Blog liest du alle wichtigen Nachrichten zu den Entwicklungen im Ukraine-Krieg.
14. März
0.28 Uhr: Russland stimmt Verlängerung von Getreide-Deal für 60 Tage zu
Ukrainisches Getreide darf weiterhin über drei Schwarzmeerhäfen exportiert werden. Wie aus einer Mitteilung des stellvertretenden Außenministers Sergei Verschinin hervorgeht, soll diese Verlängerung der Vereinbarung aber nur für weitere 60 Tage gelten. Am Montag hatten Vertreter:innen Russlands mit jenen der Vereinten Nationen (UN) verhandelt.
Im Juli 2022 war mit dem Abkommen ein Versprechen vereinbart worden, wonach russische Exporte von Düngemitteln erleichtert würden. Wegen der aktuellen Sanktionen ist das aber schwierig. Nun macht Moskau eine weitere Verlängerung des Abkommens von Fortschritten bei eben jenen Exportgeschäften abhängig.
13. März
13.34 Uhr: Bericht: Chinas Staatschef Xi Jinping will mit Selenskyj sprechen
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping will laut eines Berichts des "Wall Street Journal" mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sprechen – das wäre das erste Mal seit Kriegsbeginn. Demnach wird Xi Jinping voraussichtlich nach einem Besuch in Moskau in der kommenden Woche virtuell mit ihm sprechen. Das berichtet die Zeitung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen.
Es wäre das erste Gespräch von Xi Jinping mit Selenskyj seit Kriegsbeginn.Bild: AP / Andy Wong
9.29 Uhr: Erbitterte Kämpfe um Bachmut verlagern sich immer mehr ins Stadtzentrum
Die heftigen Kämpfe um die ostukrainische Stadt Bachmut verlagern sich nach Angaben beider Seiten immer mehr ins Zentrum der Stadt. Angriffseinheiten der Söldnertruppe Wagner rückten "aus verschiedenen Richtungen" verstärkt in Richtung Zentrum vor und versuchten, "die Verteidigungsstellung unserer Truppen zu durchbrechen", erklärte Oleksandr Syrskyj, Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, am Montag.
Unterdessen teilte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in Onlinemedien mit: "Je näher wir dem Stadtzentrum kommen, umso heftiger die Kämpfe und umso mehr Artillerie gibt es." Prigoschin räumte ein, dass die Ukrainer "um jeden Meter" kämpften. Die Lage sei sehr schwierig, schrieb er. Die ukrainische Armee werfe "endlose Reserven" in die Schlacht.
8.53 Uhr: Menschenrechtler schlagen Alarm wegen Lage von Heimkindern in der Ukraine
Wegen der "verheerenden" Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine auf dort lebende Heimkinder schlagen Menschenrechtler Alarm. Viele Kinder, darunter auch solche mit Behinderungen, hätten wochenlang in Kellern ohne Strom und fließendes Wasser Schutz suchen müssen, hieß es in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW), der am Montag veröffentlicht wurde. Mindestens mehrere tausend Kinder seien zudem nach Russland oder in die von Russland besetzten Gebiete gebracht worden.
Infolge des Krieges sei auch ein weiterer Zuwachs an Heimkindern zu erwarten, darunter auch von Kindern, die ihre Eltern verloren haben.Bild: dpa / Natacha Pisarenko
"Dieser brutale Krieg hat deutlich gezeigt, dass die Gefahren für in Heimen untergebrachte Kinder beendet werden müssen", sagte Bill Van Esveld, der stellvertretende HRW-Direktor für Kinderrechte, am Montag. Er forderte, die Rückführung der von "russischen Streitkräften illegal entführten Kinder" zu einer "internationalen Priorität" zu machen.100 Kinderheime, in denen vor 2022 mehr als 32.000 Kinder untergebracht waren, befänden sich nun in den von Russland besetzten Gebieten, hieß es in dem 55 Seiten umfassenden Bericht.
12. März
14.32 Uhr: Ukraine schindet in Bachmut Zeit für Gegenoffensive
Die Militärführung in Kiew plant laut dem Kommandeur der Bodentruppen eine Gegenoffensive im Kampf gegen die russischen Angreifer. Der erbitterte Kampf um Bachmut trage dazu bei, Zeit für die Vorbereitung zu gewinnen, sagte Oleksandr Syrskyj in einer Erklärung der Armee.
Ukrainische Soldaten schießen auf russische Stellungen im Umkreis von Bachmut.Bild: AP / LIBKOS
"Die wahren Helden sind jetzt die Verteidiger, die die Ostfront auf ihren Schultern tragen", erklärte Syrskyj. "Wir müssen Zeit gewinnen, um Reserven zu sammeln und eine Gegenoffensive zu starten, die nicht mehr weit ist", wird er in dem Militärbericht zitiert. Weitere Angaben zu der geplanten Offensive sind dem Papier nicht zu entnehmen.
Bachmut ist Schauplatz der bislang längsten Schlacht des Krieges.Bild: AP / LIBKOS
6.58 Uhr: Kriegsparteien klagen über Munitionsmangel
Kiew und Moskau droht angesichts der heftigen Kämpfe um Bachmut die Munition auszugehen. Ukraines Außenminister Dmytro Kuleba sagte der "Bild am Sonntag", dass fehlende Munition das Problem "Nummer eins" im Kampf gegen Russland sei. Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj telefonierte am Samstag mit US-Generalstabschef Mark Milley, um weitere Munition und Kriegstechnik für sein Land zu organisieren.
Auch der russischen Privatarmee Wagner fehlt es an Artilleriegeschossen und Munition. Ihr Chef Jewgeni Prigoschin wird nicht müde, das gegenüber dem Kreml zu betonen. Allein seine Truppe brauche pro Monat 10.000 Tonnen Munition für den Kampf um Bachmut, sagte Prigoschin in einem Video von Samstag.
11. März
14.24 Uhr: Wagner-Truppen angeblich fast im Zentrum von Bachmut
Laut dem Anführer der Söldnertruppe Wagner sind seine für Russland kämpfenden Einheiten bis fast ins Zentrum der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut vorgerückt.
In einem auf Telegram verbreiteten Video steht Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin auf einem Hochhaus, das sich seinen Angaben zufolge in Bachmut befindet. "Dies ist das Gebäude der Stadtverwaltung, das ist das Zentrum der Stadt", sagt der Russe dabei und zeigt auf ein Gebäude in der Nähe. Weiter führt er aus: "Das ist einen Kilometer und 200 Meter entfernt. Das ist das Gebiet, da finden Kämpfe statt". Die Aussagen konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.
Ein ukrainischer Soldat hält im Umfeld von Bachmut die Stellung.Bild: Libkos/AP/dpa
9.04 Uhr: 29 Extremisten aus Deutschland kämpfen in der Ukraine
Nach Informationen des Verfassungsschutzes, auf die sich die Neue Osnabrücker Zeitung beruft, kämpfen im Ukraine-Krieg mindestens 29 Extremisten und politisch motivierte Straftäter aus Deutschland. Auf welcher Seite sie kämpfen, teilte die Behörde aus Gründen der Geheimhaltung nicht mit.
Insgesamt sollen bislang 61 Extremisten aus Deutschland in Richtung Kriegsgebiet gereist sein. Nicht alle beteiligen sich jedoch an den Kämpfen. Der Großteil wird dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet.
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6.58 Uhr: Ukraine kämpft um Bachmut und Stromversorgung im Land
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner täglichen Videoansprache verkündet, dass die Truppen in Bachmut erneut verstärkt werden. Er dankte den dortigen Soldaten, die die Stadt seit Monaten gegen die russischen Übermacht verteidigen.
Zudem beklagte Selenskyj, dass es nach den massiven russischen Raketenangriffen auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine vom Donnerstag weiter Probleme bei der Wiederherstellung der Stromversorgung gebe. In Charkiw im Osten und Schytomyr im Landesinneren sei die Lage nicht einfach.
Kraftwerksarbeiter betrachten einen Spannungswandler, der bei einem russischen Angriff zerstört wurde.Bild: AP / Evgeniy Maloletka
Ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine findest du hier.
(Mit Material von dpa/AFP)
Viktor Markow ist auf dem Weg vom Supermarkt nach Hause. Der 75-jährige Rentner lebt in der russischen Kleinstadt Dedowsk – rund 40 Kilometer nordwestlich von Moskau. Seine Einkaufstasche ist nicht schwer. Die bescheidene Ausbeute: Brot, Kartoffeln, Hühnchen. Eigentlich wollte er noch Äpfel und Kaffee, das kann er sich allerdings nicht leisten.