Trump-Minister Kennedy verbreitet Falschinfo über Fruchtbarkeit
US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. ist in der Vergangenheit häufiger mit Falschbehauptungen zu Medizinthemen aufgefallen. Er verbreitete etwa die Erzählung, dass Impfstoffe Autismus verursachen, das gelte auch für Paracetamol, und behauptete, in Impfstoffen steckten Teile abgetriebener Föten. Alles davon ist widerlegt.
Nun ist er wieder aufgefallen. Bei einer Regierungsankündigung, In-vitro-Befruchtung zugänglicher zu machen, regte er sich über die Spermienzahl von Teenagern auf. "Heute hat der durchschnittliche Teenager in diesem Land nur 50 Prozent der Spermienzahl und 50 Prozent des Testosteronspiegels eines 65-jährigen Mannes", sagte er.
Trump-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy argumentiert faktenfrei
Belege dafür nannte er nicht. Wissenschaftlich belastbare Beweise für eine Abnahme der Spermienzahl bei jungen US-Amerikaner:innen gibt es aber auch nicht, zumindest nicht direkt. Kennedy beruft sich aber vermutlich auf eine Meta-Analyse, welche sich weltweiten Fruchtbarkeitsstudien zwischen 1973 und 2018 widmete. Laut dieser habe die Spermienkonzentration bei Männern tatsächlich um 50 Prozent abgenommen.
Aber: Aktuelle Studien, gerade in den USA, zeigen, dass es keinen signifikanten Rückgang der Spermienkonzentration gibt. Die Datenlage ist dennoch dünn. Die meisten Studien beziehen sich auf erwachsene Männer, nicht auf Teenager. Dennoch äußert Kennedy Sorgen. Und das nicht zum ersten Mal.
Im April sprach er bei Fox News ebenfalls über die Spermien von Teenagern. "74 Prozent unserer Kinder sind nicht für den Militärdienst geeignet", sagte er . "Die Geburtenraten sinken rasant. Ein Teenager – ein amerikanischer Teenager – hat heute weniger Testosteron als ein 68-jähriger Mann. Die Spermienzahl ist um 50 Prozent gesunken", "Daily Beast" berichtete.
Freude über viele "Trump-Babys" in der US-Regierung?
Robert F. Kennedy brachte nicht als einziger fragwürdige Aussagen bei der Regierungserklärung. Der ehemalige Star-Arzt und heutige Medicare-Verwalter Mehmet Oz sagte etwa, dass es infolge der Fruchtbarkeitsreformen der Regierung "viele Trump-Babys" geben werde, nachdem Amerika jahrelang "unterversorgt" gewesen sei.
Donald Trump wiederum betonte, er würde den Weg für "gesündere Babys und viele weitere schöne amerikanische Kinder" ebnen.